Gerard Piqué will Davis Cup retten, stürzt ihn aber ins Verderben
Rückschlag nach Rückschlag für Gerard Piqué. Der Verteidiger des FC Barcelona will den Davis Cup retten. Wahrscheinlicher ist, dass er ihn komplett abschafft.
Das Wichtigste in Kürze
- Gerard Piqué läuft mit seinen Änderungen am Davis Cup auf Grundeis.
- Die Tennisprofis schätzen die Einmischung des Fussballers nicht.
- Viele Topspieler, auch Roger Federer, interessieren sich nicht für den neuen Davis Cup.
Niemand hat nach ihm gefragt, aber er ist trotzdem da. Gerard Piqué, Verteidiger des FC Barcelona, will mit seiner Investment-Gruppe Kosmos den Davis Cup revolutionieren. Nur: Das interessiert im Tenniszirkus kaum jemanden. Roger Federer liess den alternden Profi bereits ins Leere laufen. Sein Wort hat im Tennis nach wie vor Gewicht. Und dann gibt es noch weitere Probleme.
Zum einen ist da das Terminproblem. 18 Teams sollen vom 18.-24. November 2019 in Madrid gegeneinander spielen. Das Problem: Dann ist die Saison bereits beendet und kein Topspieler hat Lust, noch an einem de facto bedeutungslosen Turnier anzutreten.
Der Davis Cup hätte gerne die Topspieler
Das hat mittlerweile sogar Gerard Piqué selber realisiert, denn er liess sich wie folgt vernehmen: «Das ist ein Teamevent. Es ist unmöglich, dass alle Topspieler involviert sind. Einige Teams werden sich nicht qualifizieren, nicht jeder wird spielen können. Natürlich würden wir gerne die Topspieler haben, aber wir wollen uns auf die Teams fokussieren».
Eine Aussage, die vor Ironie strotzt, denn das Problem des Davis Cup war es bis anhin immer, die Topspieler motivieren zu können. Piqué übernahm genau mit diesem Plan und muss nun schon zurückkrebsen. Zu seinen prominentesten Kritikern gehört Roger Federer, der mit seinem Laver Cup sowohl Fans als auch Spieler begeistern kann.
Der Maestro schafft es mühelos, für sein ebenfalls ohne ATP-Punkte auskommendes Turnier mehrere Top-10-Spieler zu verpflichten. Das Turnier macht Spass und ist bis zum Ende spannend.
Der FC Barcelona ärgert sich über Piqués Ausflüge
Piqués Makel ist nur schon, dass er aus dem Fussball kommt. Nicht nur, dass seine Ausflüge in die Tenniswelt anscheinend schon seinen Arbeitgeber, den FC Barcelona, ärgern. Auch im Tennis hat man überhaupt nicht auf Gerard Piqué gewartet. So kassiert der Barça-Verteidiger Niederlage um Niederlage. Selbst sein kurzfristig anberaumter Ausflug nach Shanghai (CHN) trug keine Früchte.
Roger Federer, Alexander Zverev und Novak Djokovic haben sich bereits negativ gegenüber dem neuen Davis Cup geäussert. Rafael Nadal wäre allenfalls dabei. Aus spanischer Solidarität? Und selbst wenn: Rafael Nadal ist zum Saisonende hin kaum je fit. Die Gefahr ist gross, dass Gerard Piqué als Totengräber des Davis Cup in die Geschichte eingehen wird.