Mercedes gratuliert Red Bull zum WM-Titel – und begräbt Auto-Konzept

Nach einem von 23 Rennen zeichnet man bei Mercedes ein düsteres Bild: Red Bull werde alle Grands Prix gewinnen. Die Silberpfeile planen einen Radikal-Umbau.

Lewis Hamilton (Mercedes) vor Fernando Alonso (Aston Martin) beim Bahrain-GP der Formel 1. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Mercedes schreibt die Formel-1-WM schon nach dem ersten Rennen ab.
  • Red Bull werde jedes Rennen gewinnen, befürchtet George Russell.
  • Teamchef Toto Wolff kündigt unterdessen eine Konzept-Wende an.

Auf der einen Seite Jubel, auf der anderen Seite Ernüchterung. So könnte die Bilanz nach dem Saisonstart der Formel 1 ausfallen. Bei Red Bull und Aston Martin freut man sich über einen gelungenen Winter. Bei der Konkurrenz herrscht unterdessen Katerstimmung.

Umfrage

Wird Max Verstappen 2023 Weltmeister der Formel 1?

Ja.
79%
Nein.
21%

Mercedes liegt fast genauso weit hinter der Spitze wie vor Jahresfrist: 2022 durfte man sich nach einem Doppel-Ausfall bei Red Bull immerhin über einen Podestplatz freuen. Diesmal startet man mit den Plätzen fünf und sieben in die Saison.

Russell gratuliert Red Bull schon zum Titel

Und George Russell schreibt die WM schon nach dem ersten Rennen ab. «Red Bull hat die Weltmeisterschaft im Sack. Ich glaube nicht, dass irgendjemand mit ihnen kämpfen wird», meint der Brite nach dem Bahrain-GP.

«Ich rechne damit, dass sie jedes Rennen in diesem Jahr gewinnen. Darauf wette ich», meint der Mercedes-Jungstar. «Sie waren dieses Wochenende etwas schwächer als beim Test. Aber sie haben es im Moment so leicht – sie können tun, was sie wollen.»

George Russell (Mercedes) im Training zum Bahrain-GP der Formel 1. - keystone

Ganz anders stellt sich die Lage bei Mercedes dar: Die Silberpfeile haben den erhofften Schritt nach vorne nicht geschafft. Tatsächlich scheint man sogar Rang drei an Aston Martin verloren zu haben. Kein Wunder, spricht man schon jetzt von drastischen Schritten.

Mercedes will Auto-Konzept völlig umstellen

Teamchef Toto Wolff erklärte schon vor dem Rennen das Aus für das «Zeropod»-Konzept bei seinem Team. «Ich glaube nicht, dass dieses Paket irgendwann konkurrenzfähig wird», so der Österreicher nach dem Qualifying.

«Wir haben über den Winter unser Bestes gegeben. Jetzt müssen wir uns neu gruppieren und mit den Ingenieuren zusammensitzen», so Wolff. «Es gibt keine heiligen Kühe. Wir müssen entscheiden, in welche Richtung wir gehen wollen, um Rennen zu gewinnen.»

George Russell (Mercedes) beim Bahrain-GP der Formel 1. - keystone

Das Zeropod-Konzept hatte vor einem Jahr für Aufsehen gesorgt, Mercedes erhoffte sich aerodynamische Vorteile. Auch am W14 hielt man noch daran fest – offenbar ein Fehler. «Es kommt der Moment, wo die Stoppuhr zeigt, dass es einfach nicht gut genug ist», so Wolff.