Muriel Furrer (†18) starb an WM: Das sagen Offizielle zum Rad-Drama

Die Rad-WM in Zürich ist nach dem tragischen Tod von Muriel Furrer im Sonderzustand. Die Verantwortlichen drücken ihr Mitgefühl aus, ohne alle Fragen zu klären.

Trauer um Muriel Furrer: Ihr Foto wird auf einer Grossbildleinwand gezeigt. Peter Dejong/AP/dpa - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Rad-WM in Zürich wird von einer Tragödie um Rad-Talent Muriel Furrer überschattet.
  • Nach deren tödlichen Unfall betont UCI-Boss Lappartient: «Wir fühlen uns sehr schlecht»
  • WM-Leiter Olivier Senn will den Grossanlass «pietät- und würdevoll» zu Ende bringen.

Die Schweiz erlebt eine weitere Rad-Tragödie: Nur 15 Monate nach Gino Mäder ist auch Rad-Talent Muriel Furrer im Anschluss an ein Rennen ums Leben gekommen. Ausgerechnet bei der Heim-WM in Zürich ist die 18-Jährige tödlich gestürzt.

Olivier Senn, sportlicher Leiter der Rad-WM in Zürich, sieht sich mit tragischen Verhältnissen konfrontiert. - Keystone

Olivier Senn, sportlicher Leiter der WM, sagt im Interview mit SRF: «Der Sturz ist unseren Informationen zufolge unbeobachtet geschehen.» Er könne nur erzählen, was geschah, nachdem sie gefunden wurde.

«In wenigen Minuten hatten wir Ambulanz vor Ort und umgehend wurde der Helikopter angefordert.» Es habe eine schnelle Erstversorgung gegeben. Daran, was davor geschah, sei nun Gegenstand der Untersuchungen von Staatsanwaltschaft und Kantonspolizei.

Die mutmassliche Unfallstelle von Muriel Furrer in der Abfahrt hinunter nach Küsnacht. - keystone

«Wir wissen nicht, wo sie im Rennen war und wann es geschah», erklärt Senn. Es gehe nun darum, neue Informationen zu finden und die Ermittlungen zu unterstützen. Nun sei wichtig, dass das restliche Programm «pietät- und würdevoll» über die Bühne gehe. Dafür gebe es auch den engen Austausch mit der Familie der verunglückten Muriel Furrer.

UCI-Boss: «Sicherheit nicht immer einfach»

UCI-Boss David Lappartient sagt an der Pressekonferenz: «Wir fühlen uns sehr schlecht.» Schliesslich hätte diese WM das Highlight der Saison werden sollen. Zum Unfall-Hergang will aber auch er nicht viel sagen – «das ist Sache der Polizei».

David Lappartient glaubt nicht, dass die absolute Sicherheit bei Strassenrennen immer möglich ist. - Keystone

Zu Sicherheitsmassnahmen sagt er: «Wir haben mehr Hindernisse auf der Strasse, die dazu da sind, zu verlangsamen. Wir versuchen, den Kurs möglichst optimal zu wählen, aber das ist nicht immer möglich. Sicherheit ist leider nicht immer so einfach.»

Die Weltmeisterschaft, für die auch Furrer Botschafterin war, wird indes trotz allem fortgesetzt. Auch auf Wunsch der Familie werden die Wettkämpfe am Samstag und Sonntag durchgeführt. Muriel Furrer (†18) ist dabei selbstverständlich omnipräsent – nicht nur bei der Schweigeminute vor dem Wettkampf.