Der Tod von Bjorg Lambrecht reiht sich ein in eine lange Reihe von Tragödien im Radsport. Eine Chronologie.
30. April 1984: Der Portugiese Joaquim Agostinho wird auf der Algarve-Rundfahrt von einem Hund angefallen, stürzt und zieht sich schwere Kopfverletzungen zu. Agostinho fährt das Rennen noch zu Ende, verstirbt jedoch zehn Tage später im Krankenhaus. - twitter.com/FootballArchive
19. Juli 1995: Der Italiener Fabio Casartelli stürzt bei der Tour de France, prallt mit dem Kopf gegen einen Betonpfeiler und stirbt wenig später. Ein Denkmal am Col de Portet-d'Aspet erinnert seitdem an ihn. - Keystone
12. März 2003: Der Kasache Andrej Kiwiljow stirbt nach einem Sturz bei Paris–Nizza. Sein Tod war Anlass für den Weltradsportverband UCI die Helmpflicht für Strassenprofis einzuführen. - Keystone
26. November 2006: Der Spanier Isaac Gálvez kollidiert beim Sechstagerennen von Gent mit Dimitri De Fauw und bricht sich das Genick. Drei Jahre später nimmt sich De Fauw das Leben. Er litt seit dem Unfall an Depressionen. - Keystone
9. Mai 2011: Der Belgier Wouter Weylandt stürzt während der dritten Etappe des Giro d’Italia auf der Abfahrt vom Bocca-Pass und stirbt noch an der Unfallstelle an seinen Verletzungen. - Keystone
27. März 2016: Der Belgier stürzt beim Klassiker Gent-Wevelgem und wird danach von einem Begleitmotorrad überfahren. Er erliegt im Krankenhaus seinen Verletzungen. - Keystone
22. April 2017: Der ehemalige Giro-Sieger Michele Scarponi wird bei einer Trainingsfahrt an einer Kreuzung frontal von einem Kleintransporter erfasst und dabei tödlich verletzt. - Keystone
5. August 2019: Der belgische Radprofi stürzt auf der dritten Etappe der Polen-Rundfahrt und erliegt seinen schweren Verletzungen. - Keystone
Das Wichtigste in Kürze
Bjorg Lambrecht stürzt gestern Montag bei der 3. Etappe der Polen-Rundfahrt und stirbt.
Der Tod des Belgiers reiht sich ein in eine lange Reihe von Tragödien im Radsport.
Die Radwelt steht unter Schock. Einmal mehr. Der Tod des belgischen Talents Bjorg Lambrecht an der Polen-Rundfahrt ist die letzte von unzähligen Tragödien im Radsport.
Obwohl die Profis mit bis zu 80 Stundenkilometern Pässe runterrasen, führte der Weltradsportverband UCI die Helmpflicht erst 2003 ein. Einer der Auslöser war der tödliche Unfall von Andrej Kiwiljow am Etappenrennen Paris-Nizza im gleichen Jahr.
Doch auch mit Helm bleibt ein Restrisiko. Immer wieder kommt es zu tödlichen Stürzen – sei es in Rennen oder im Training.