Denis Shapovalov will Tweener so gut schlagen können wie Federer
Roger Federer ist das Idol von Denis Shapovalov. Dessen Ziele sind klar: der erste ATP-Titel – und ein Tweener wie ihn nur der Maestro kann.
Das Wichtigste in Kürze
- Denis Shapovalov sorgte vor zwei Jahren erstmals für Aufsehen – auf sehr negative Art.
- Mittlerweile ist der Kanadier an der Weltspitze angekommen.
- Sein Traum: 2019 den ersten Titel zu gewinnen und einen Tweener zu schlagen wie Federer.
So wie Denis Shapovalov will sich niemand ins Rampenlicht bringen. Zu allerletzt das damals 17-Jährige kanadische Supertalent. In der der entscheidenden Davis-Cup-Partie gegen Grossbritannien vor zwei Jahren regte sich Shapovalov fürchterlich auf.
Anstatt seinen Schläger auf den Boden zu pfeffern, wie das so viele Tennisprofis tun, nahm er einen Ball. Ohne hinzuschauen knallte er das widerspenstige Ding davon – und traf den Stuhlschiedsrichter am Auge.
Der verhängnisvolle Zwischenfall: Denis Shapovalov schiesst den Schiedsrichter ab.
Denis Shapovalov gelobte Besserung
Die Folge: Disqualifikation, eine (gut verlaufene) Augenoperation bei Schiedsrichter und Bangen bei den Tennisfans. «Bitte, nicht noch ein Enfant Terrible im Tennis», war der Tenor. Doch Denis Shapovalov reagierte, wenn man das in so einer Situation überhaupt kann, gut.
Er entschuldigte sich öffentlich, gelobte Besserung, besuchte den Schiedsrichter im Spital. Zwei Jahre ist das her. Mittlerweile sind die beiden Freunde geworden und Shapovalov verbesserte sich von Weltranglistenplatz 251 auf 25.
Niemand spricht mehr von dem Zwischenfall
Von der Sache mit dem weggeschossenen Ball spricht niemand mehr. Das hat auch damit zu tun, dass sich Shapovalov in der Öffentlichkeit äusserst bescheiden und sympathisch präsentiert. In Indian Wells (USA) rappte er nach seinem Sieg über Marin Cilic (ATP 11) auf dem Platz.
Denis Shapovalov rappt nach seinem Sieg über Marin Cilic in Indian Wells 2019.
Das mag etwas peinlich sein, ist aber authentisch. Und genauso authentisch gab sich der Kanadier auch in einem sogenannten «AMA» («Ask Me Anything», zu Deutsch «Frag mich alles»).
Hauptziel: der erste ATP-Titel
Aber auch ambitioniert: «Mein Hauptziel in dieser Saison ist es, einen ATP-Titel zu gewinnen», schreibt Shapovalov beispielsweise. Für den 19-Jährigen wäre es der erste Turniersieg der Karriere.
Ein Gegner, den er kaum erwarten kann: Roger Federer. «Ich habe schon mit ihm trainiert, aber ja, ich will gegen ihn in einem Match spielen», sagte der Kanadier. Davon war er übrigens nur einen Sieg entfernt. Wäre Shapovalov in Indian Wells nicht ausgeschieden, hätte im Viertelfinal der Schweizer gewartet.
Ein Tweener wie Roger Federer
Roger Federer ist das Jugendidol des Kanadiers. «Ich hoffe, dass ich irgendwann einen Tweener schlagen kann, der so gut ist wie Federers. Wie der an den US Open gegen Novak Djokovic», schreibt Shapovalov und der kindliche Fan ist zu spüren.
Als Federer dieser Schlag gelang war Denis Shapovalov nämlich zarte 9 Jahre alt.
Roger Federers legendärer Tweener gegen Novak Djokovic.