Novak Djokovic ärgert Kroaten und Bosnier mit Schnaps-Foto
Novak Djokovic sorgt wieder einmal für Aufregung. Diesmal posiert der Tennis-Star mit einer Schnaps-Schachtel – mit dem Portrait und Namen eines Rechtsextremen.
Das Wichtigste in Kürze
- Novak Djokovic ist einmal mehr in ein Fettnäpfchen getreten – diesmal ein politisches.
- Der Serbe lässt sich mit dem Portrait eines Nationalisten und Kriegsverbrechers ablichten.
- Vor allem in Kroatien und Bosnien sorgt das Foto von Djokovic für Aufruhr.
Novak Djokovic sorgte im Jahr 2020 mehr als einmal für Aufregung. Erst outete er sich als Impfgegner, dann verbreitete er krude Esoterik-Theorien auf Instagram. Und seine Adria-Tour mitten in der Pandemie war ein Desaster für sich.
Zum Jahresausklang sorgt der Serbe nun noch einmal für einen Skandal. Auf einem Foto posiert die Nummer 1 der Tennis-Welt mit einer Schnaps-Schachtel. So weit, so unverfänglich.
Das Problem: Auf der Flasche prangen der Name und das Konterfei eines serbischen Nationalistenführers. Dragoljub «Draza» Mihailovic setzte sich im Zweiten Weltkrieg für ein «ethnisch reines» Serbien ein. Nach dem Krieg wurde er in Jugoslawien hingerichtet.
Für viele serbische Rechtsextreme ist der ehemalige Cetnik-Kommandant und Nationalist ein Held. In Kroatien, Albanien, Bosnien und Herzegowina wird er als Kriegsverbrecher für zehntausende Morde verantwortlich gemacht.
Auf der Flasche ist die Inschrift «Produziert in Ruhm und Ehre der Helden von Ravna Gora» zu lesen. Gemeint ist damit die Cetnik-Bewegung von Mihailovic, die den serbischen Hügelzug als ihre Geburtsstätte betrachtete. Dort steht auch eine Statue von Mihailovic.
«Djokovic hat alles zerstört»
Dass Djokovic nun fröhlich mit dem Konterfei des umstrittenen Nationalisten posiert, sorgt für Empörung. Das kroatische Portal «Index» kritisiert den Djoker heftig für das Foto. Mihailovic habe schliesslich «schwere Verbrechen gegen Kroaten und Muslime begangen.»
Die bosnische Website «Klix» urteilt, Djokovic habe alles zerstört, was er sich in den letzten Jahren aufgebaut habe. Die kroatische Website «Narod» vermutet: «Offensichtlich hat Djokovic noch immer nicht verstanden, dass Montenegro und Kosovo unabhängig sind.»
In den serbischen Medien erhält der Tennis-Star dagegen Unterstützung. Die serbische Regierung rehabilitierte den Cetnik-Kommandanten vor fünf Jahren in einem umstrittenen Prozess.