Roger Federer - Kommentar: Selbst der «GOAT» darf das nicht!
Roger Federer (39) gibt freiwillig Forfait in Roland Garros. Nicht weil er verletzt ist, sondern weil er sich schonen will. Das darf er nicht. Ein Kommentar.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach dem strengen Match in Runde 3 gibt Roger Federer in Paris freiwillig Forfait.
- Er wolle sich nach zwei Knie-OPs nicht zu schnell verheizen, erklärt Federer den Rückzug.
- Dieses Verhalten ist unsportlich, kommentiert Nau.ch-Chefreporter Philipp Kobel.
Er hatte es bereits Samstag nachts nach seinem epischen Viersätzer gegen Dominik Koepfer angedeutet. Am Sonntag machte Roger Federer dann Nägel mit Köpfen. Der «Greatest of all time» – kurz «GOAT» – bläst zum Rückzug aus Paris. Ohne Verletzung!
Noch ohne Verletzung, wenn es nach ihm geht. Er wolle sein Knie nach zwei Operationen nicht zu schnell zu fest forcieren.
Man kann es clever nennen, diesen Schritt des 39-Jährigen. Wimbledon und Olympia stehen vor der Tür. Noch mindestens einmal in seinem Wohnzimmer und maximal noch einmal für sein Land: Diese Mission will er keinesfalls gefährden.
Das ist verständlich. Aber bitte nicht so, Roger!
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So nicht, Roger Federer!
Roland Garros ist keine Karnevalsveranstaltung. Im Gegenteil: Es ist eines von vier Grand-Slam-Turnieren. 128 Spieler bemühen sich um einen der begehrten Startplätze. Und dann wirft Federer einfach ohne Not den Bettel hin.
Selbst der «GOAT» darf das nicht! Das darf kein Tennisspieler der Welt. Es ist ein Affront gegenüber dem Turnier, den anderen Spielern und den Fans.
Offenbar muss er sich selber überrascht haben, in der zweiten Woche noch mit von der Partie zu sein. Wenn nicht, wusste er, dass es bis dahin kein Spaziergang werden würde. Also hätte er die French Open von Beginn weg sein lassen müssen.
Das hätte die Tenniswelt zwar enttäuscht. Es wäre aber eine Absage mit Stil gewesen. Der freiwillige Rückzug hat einen faden Beigeschmack. So nicht, Roger!