So wird Federer in Wimbledon wieder die Weltnummer Eins
Das Unterfangen ist schwierig – aber möglich: Roger Federer muss auf ein frühes Aus von Nadal hoffen und selbst gewinnen, will er die Nummer Eins zurückerobern.
Das Wichtigste in Kürze
- Roger Federer nimmt am Montag die Mission Titelverteidigung in Wimbledon in Angriff.
- Will er die Weltnummer Eins nach dem Turnier wiedererlangen, muss er das Turnier gewinnen.
- Zudem darf Rafael Nadal nicht weiter als in die dritte Runde vorstossen.
Letzten Montag hat Rafael Nadal wieder die Weltnummer Eins von Roger Federer übernommen. Bereits sechs Mal haben sich die beiden seit Anfang Jahr abgewechselt. Um minimale 50 Punkte hat der Mallorquiner derzeit die Nase vorne – doch die Hoffnung, dass Federer die Weltnummer Eins an seinem Spezialturnier in Wimbledon zurückerobert, ist klein.
Denn: Der Maestro hat durch den Triumph im letzten Jahr ganze 2000 Punkte zu verteidigen. Heisst, er verliert vor dem Turnier diese Punkte und fällt auf 6720 Punkte zurück. Nadal werden nur 180 Punkte abgezogen, denn der Spanier erreichte im letzten Jahr nur die Achtelfinals und fällt somit auf 8590 Punkte zurück. Daher muss Federer im Turnier 1870 Punkte auf den Weltranglistenführenden gutmachen.
Rafa muss in den Achtelfinal
Jetzt kommt das Problem: Holt Nadal in diesem Jahr mindestens 135 Punkte, so liegt er im Ranking – egal, wie das Turnier für Roger Federer ausgeht – sicher auch nach Wimbledon vorne. Um dies zu erreichen, müsste Rafa mindestens erneut das Achtelfinale (gibt 180 Punkte) erreichen. Schafft er dies, reicht auch ein Turniersieg von Federer, der dann wieder 8720 Punkte hätte, nicht.
Und: Gewinnt Federer das Turnier nicht, ist das Vorhaben auch gescheitert, wenn Nadal beispielsweise die erste Runde nicht überstehen würde. Eine Finalniederlage würde nämlich lediglich 1200 Punkte geben.
Somit ist klar: Will Federer in Wimbledon auch den Thron der Tenniswelt erklimmen, muss er das Turnier gewinnen – und auf ein frühes Ausscheiden von Rafa hoffen.
Holt sich Federer auch nach Wimbledon die Nummer eins nicht wieder zurück, ist dies aber kein Grund, alle Hoffnungen zu vergraben. Ab August stehen die grossen Turniere in Nordamerika an – und da ist es Rafael Nadal, der wieder mehr Punkte zu verteidigen hat als Roger.