Comedians einig: Aprilscherze sind in Corona-Zeiten nicht angebracht
Am 1. April haben Medien die Lizenz zum Scherzen. Doch was ist in Corona-Zeiten erlaubt? Comedian Stefan Büsser und Kabarettistin Patti Basler reden Klartext.
Das Wichtigste in Kürze
- Am morgigen 1. April ist es Tradition, die Leute zu veräppeln.
- Aprilscherze seien dieses Jahr wegen Corona aber nicht angebracht, finden Comedians.
Morgen heisst es wieder «April, April». Am 1. April ist es in den meisten europäischen Ländern Tradition, Leute zu veräppeln. Doch gilt dies auch in Zeiten von Corona?
Comedian und SRF-3-Moderator Stefan Büsser hält grundsätzlich nichts von 1.-April-Scherzen. «Meist riecht man sie sofort», glaubt er. Und er befürchtet, dass dies auch morgen, am 1. April 2020 nicht anders sein wird.
Scherze über das Coronavirus und die Notlage der Schweiz hält er zurzeit jedoch nicht für angebracht. «Die Verunsicherung in der Bevölkerung und die Gefahr für Fake News sind schon so sehr gross», sagt Büsser.
Er hofft deshalb, dass bei diesem Thema eine gewisse Sensibilität und Vorsicht an den Tag gelegt wird. «Im Moment ist die Stimmung in der Bevölkerung eine andere als sonst.»
Patti Basler plädiert auf Fakten statt Scherze
Auch Kabarettistin und Bühnenpoetin Patti Basler rät aus aktueller politischer Sicht von Aprilscherzen ab. «Weil die Leute stark verunsichert sind.» Alle guten Scherze seien zurzeit nicht angebracht, betont sie.
Sie findet es im Gegenzug «extrem wohltuend», wenn Medien und Politik derzeit aufs Scherzen verzichten und rein faktenbasiert berichten. «Die Scherze sollten sie den Profis überlassen», sagt Patti Basler mit einem Schmunzeln.
Auch in den Augen von Stefan Büsser ist es in diesen Zeiten dennoch wichtig, den Humor nicht zu verlieren. «Die, die jetzt sagen, dass es keinen Humor braucht, haben den Ernst der Lage nicht verstanden», so der Comedian.