Vom Ufo über London und fliegenden Pinguinen

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Deutschland,

Der erste April ist traditionell ein Tag voller erdachter Geschichten und Verwirrung. Manche Scherze, wie das Ufo über London, schreiben sogar Geschichte.

Aprilscherz Ufo
Aprilscherz des «Tages-Anzeigers»: Das Sechseläuten soll wegen zu hoher Emissionen ab sofort ohne Holzfeuer auskommen. (Archivbild) - sda - Keystone/PATRICK HUERLIMANN

Das Wichtigste in Kürze

  • Der 1. April ist für die Aprilscherze bekannt.
  • Manche Scherze sind sogar so kreativ, dass sie noch jahrelang in Erinnerung bleiben.

Nach Herzenslust flunkern, ohne dabei ernsthaften Schaden anzurichten: Das ist das Ziel von Aprilscherzen. In der Vergangenheit waren manche von ihnen so kreativ, dass noch Jahrzehnte später über sie gesprochen wird.

Spaghetti, die auf Bäumen wachsen

Dank eines milden Winters sei die Spaghetti-Ernte im Schweizer Tessin dieses Mal besonders erfolgreich ausgefallen. Das meldete der britische Fernsehsender BBC am 1. April 1957. In einem rund zwei Minuten langen Schwarz-Weiss-Film zeigte er Frauen, die die schnurförmigen Nudeln von Bäumen pflücken.

Was heutzutage vielen Menschen wohl höchstens noch ein müdes Lächeln abringen würde, sorgte damals für reichlich Verwirrung. Spaghetti galten in Grossbritannien, nämlich noch als eher exotisches Gericht. «Die Reaktion auf den Film war riesig», heisst es heute auf der BBC-Homepage. Gerüchten zufolge riefen zahlreiche Zuschauer bei dem Sender an und wollten wissen, wie sie ihr eigenes kleines Spaghetti-Bäumchen pflanzen könnten.

Ein Ufo über London

Auch hier war Verwirrung vorprogrammiert: Im Jahr 1989 stoppten mitten auf einer Autobahn bei London zahlreiche Autofahrer. Sie wollten ein vermeintliches Ufo beobachten, das gerade über ihren Köpfen schwebte. In Wahrheit war es kein Ufo, sondern Richard Branson, Chef des Virgin-Konzerns.

Als Marsmensch verkleidet sass er in einem Ufo-förmigen Heissluftballon. Die Polizei, die deshalb extra ausrücken musste, war im ersten Moment eher «not so amused» über Bransons Schabernack. Der hingegen feierte sich noch Jahre später für seine Idee.

Fliegende Pinguine

Um ihre Zuschauer zu veräppeln, legte sich die BBC auch rund ein halbes Jahrhundert später mächtig ins Zeug: In einer aufwendig produzierten Kurzdokumentation wurde 2008 eine angeblich neu entdeckte fliegende Pinguin-Kolonie gezeigt. «Diese kleinen Kerle können etwas, was keine anderen Pinguine können», ruft ein aufgeregter Reporter in die Kamera. Dann heben die Tiere mithilfe von Computeranimation in Richtung Südamerika ab. Das angeblich in der Antarktis gedrehte Video erlangte Kultstatus.

Punkteerlass in Flensburg

Kurz gefreut haben dürften sich am 1. April 2011 einige deutsche Verkehrssünder: Mehrere Radiosender hatten sich zusammengetan und vermeldet, das Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg wolle per Lotterie Punkte erlassen. So sollte das eigene schlechte Image aufgebessert werden.

Mit «punkteerlass.de» gab es für die Aktion kurzzeitig sogar eine eigene Homepage. Nicht ganz so witzig dürfte man den Scherz im echten Bundesamt gefunden haben: Dort standen an dem Tag die Telefone nicht still.

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