Coronavirus: Diese Personen haben sich trotz Impfung infiziert
Bei mindestens 134 Fällen hat der Impfschutz gegen das Coronavirus versagt. Es dürften weit mehr sein. Doch das BAG beruhigt.
Das Wichtigste in Kürze
- 1,24 Millionen Schweizer sind vollständig gegen Corona geimpft, 1,2 Millionen mit der ersten Dosis.
- Trotz Impfung haben sich gemäss BAG-Zahlen 134 Personen mit Corona infiziert.
- Mit zunehmendem Alter kann die Wirksamkeit des Impfstoffs abnehmen.
Das kleine Pflaster wird zum grossen Statussymbol. 1,2 Millionen Schweizerinnen und Schweizer haben ihre erste Dosis des Corona-Impfstoffes erhalten. 1,24 Millionen sind durch beide Impfdosen bereits vollständig immunisiert.
Oder eben nur fast. Denn auch nach der zweiten Dosis ist eine Ansteckung mit dem Coronavirus nicht vollends ausgeschlossen. Über 130 Personen haben sich trotz Impfung infiziert, wie neue Zahlen des Bundesamts für Gesundheit BAG zeigen.
134 sind es Stand letzten Freitag, wie eine BAG-Sprecherin zu Nau.ch sagt. Und das ist lediglich «eine Momentaufnahme der Rohdaten», wie das BAG betont. Es dürften also weit mehr sein.
Erfasst wurden Personen, die sich 14 Tage nach der zweiten Impfung, also nach dem vollständig entwickelten Schutz, infiziert haben. Darunter befinden sich überwiegend ältere Personen, aber auch Einzelfälle von unter 40-Jährigen.
«Da bisher vor allem ältere Menschen geimpft wurden, ist die Zahl der Infektionsfälle nach der Impfung bei älteren Menschen höher.» Vereinzelt müssen die mit dem Coronavirus Infizierten ins Spital, sehr selten führte sie zum Tod.
«Wir werden die Entwicklungen nahe verfolgen», hält das BAG fest.
Impfung gegen Coronavirus wirkt weniger bei Hochbetagten
Dass die Impfung bei Hochbetagten und Schwerkranken weniger gut wirkt, ist nicht neu. So berichteten Zürcher Pflegezentren vergangene Woche bei Nau.ch von erkrankten geimpften Bewohnern.
Drei Gründe sind dafür entscheidend. Erstens: Die beiden zugelassenen Impfstoffe von Pfizer/Biontech und Moderna wirken nicht zu 100 Prozent. Sondern «nur» zu 95 respektive 94 Prozent, begründet das BAG.
Zweitens ist die Corona-Impfung eine aktive Impfung, begründete Gabriela Bieri, Stadtärztin und ärztliche Direktorin der Pflegezentren Zürich, bei Nau.ch. Die Impfung regt das Immunsystem zur Produktion von Antikörpern an.
Hochbetagte und Schwerkranke haben ein schwaches Immunsystem, umso schwächer also der Immunschutz nach der Impfung. Dennoch ist der Schutz deutlich höher als bei nichtgeimpften Personen.
Und drittens führt das BAG aus, dass die Wirksamkeit des Impfschutzes gegenüber relevanten Mutationen reduziert sein könne. Bislang gehen Experten davon aus, dass die mRNA-Impfstoffe gut gegen die Virus-Mutationen wirken.