Der Lockdown aufgrund des Coronavirus lässt viele Leute Sex und Intimität vermissen. Doch die Zeit alleine kann sich für die traute Zweisamkeit auszahlen.
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Beim Telefonieren kann man dank Anonymität besser über Dinge sprechen, so eine Sexologin. (Symbolbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Auch unser Sexleben hat sich durch das Coronavirus verändert.
  • Obwohl man seinen Partner nicht sehen kann, gibt es Alternativen.
  • Eine Sexologin erklärt, wie Telefonsex dem Sexleben helfen kann.
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Der Lockdown und das Coronavirus scheinen jeden Aspekt des Lebens beeinträchtigt zu haben. Auch Freundschaften und Beziehungen haben sich unter den aktuellen Umständen verändert. Insbesondere der Einfluss auf das Sexleben scheint gross, wie auch Sexologen festgestellt haben.

Trotz weniger Kontakt zu Beziehungs- oder Sexpartnern hat das Coronavirus nicht nur negative Einflüsse auf unsere Sexualität.

Coronavirus als Chance für Kommunikation beim Sex

«Es ist ganz klar, dass das Coronavirus auch unser Sexleben verändert hat», hält die Hamburger Sexologin Jana Welch bei Nau.ch fest. Vielen Leuten würde jedoch nicht der Sex per se, sondern viel mehr die Intimität mit dem Partner fehlen.

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Jana Welch, Sexologin aus Hamburg, erläutert die Auswirkungen des Coronavirus auf unser Sexleben. - zVg / Jana Welch

Paare, die beispielsweise nicht zusammen wohnen, können sich selten bis gar nicht sehen. Weiter seien sexuelle Annäherungen ausserhalb einer Beziehung ebenfalls eingeschränkt.

«Auch Affären können nicht mehr, oder erschwert, fortgesetzt werden. Das gibt vielleicht eine Chance, sich auf seine Kern-Beziehung zu konzentrieren. Und diese vielleicht neu zu entdecken und zu beleben», so Welch.

Wenn man sich nicht treffen kann, besteht die Möglichkeit, per Telefonsex oder Sexting trotzdem Intimität mit dem Partner zu schaffen. Dies sei eine gute Möglichkeit um Fantasien auszuleben. Oder sogar neue Vorlieben zu entdecken und auszuprobieren.

Zeit nehmen, um die eigene Sexualität zu entdecken

«Die Anonymität des Schreibens oder Telefonierens kann dabei helfen, mit seinem Partner über Fantasien zu sprechen», erklärt die Sexologin. Denn viele Paare seien zwar generell sehr kommunikativ, doch sobald das Licht am Abend ausgeht, fehlen vielen Paaren die Worte. Sie sind noch nicht in der Lage, ihre Wünsche zu kommunizieren.

«Während dem Lockdown kann man gut auch Themen anreissen, einen Austausch beginnen. Was mag der Partner überhaupt, was gefällt einem?»

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Auch per Chat kann man mit seinem Partner schöne Stunden verbringen. (Symbolbild) - Pixabay

Auch aufreizende Fotos an den Liebhaber zu versenden würde die Lust in einer Beziehung fördern. Insgesamt solle man den momentanen Überfluss an Zeit und Ruhe aber vor allen Dingen für etwas nutzen: «Reden, reden, reden. Jetzt ist die Zeit, sich auszutauschen und über Dinge zu sprechen», betont Welch.

«Das Coronavirus ist auch eine Chance, sich selbst und seinen Körper besser kennen zulernen», hält Welch fest. «Man kann sich für die Masturbation und Erkundung mehr Zeit nehmen und sich so auch weiterentwickeln.» Dies helfe ebenfalls, sich mit sich selbst und eben auch mit dem Partner wohl zufühlen.

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