Darum bleibt Greta Thunberg auch 2020 präsent
Greta Thunberg ist der Popstar der Klima-Jugend. Die einen bewundern, die anderen verachten sie. Doch klar ist: Auch mit 17 lässt die Schwedin nicht locker.
Das Wichtigste in Kürze
- Greta Thunberg wird am 3. Januar 17 Jahre alt.
- Die Schwedin will sich trotz einem anstrengenden Jahr nicht zurückziehen.
- Denn mit dem 2020 hat punkto Klimaschutz ein entscheidendes Jahr begonnen.
Klima – grüne Welle – Greta Thunberg. Wann immer das Klima im vergangenen Jahr zum Thema wurde, so wurde es auch die junge Schwedin. Das «Time»Magazin kürte sie zur Person des Jahres, sie segelte und pendelte um die halbe Welt. Und sie traf – abgesehen von Trump – alle: Obama, Merkel, den Papst, DiCaprio oder Schwarzenegger.
Millionen Menschen halten sie für einen Weltstar, andere finden sie völlig daneben.
Heute Freitag wird Greta 17 Jahre alt. In diesem Jahr mal etwas zurückfahren? Daran denkt die Klima-Aktivistin keinesfalls.
Greta im Geiste von Gandhi oder Jeanne d'Arc
Verschiedene Seiten gehen davon aus, dass Greta auch 2020 noch mächtige Worte sprechen wird. So beispielsweise Zukunftsforscher Matthias Horx. Dieser sagte jüngst der Deutschen Presse-Agentur: «Das Auftauchen und die unglaubliche Wirkung von Greta Thunberg signalisiert, dass wir vor einem ‹Tipping Point›, einem Kipppunkt, stehen.»
Solche starken Symbol-Personen würden immer dann die Bühne der Zeitgeschichte betreten, wenn ein starker Wertewandel anstehe. Beispiele dafür: Jeanne d'Arc, Gandhi oder John F. Kennedy. «Je mehr diese Symbolfiguren bekämpft und gehasst werden, desto stärker wird der Wandel», so Horx.
Das entscheidende Klima-Jahr
Wie stark der Wandel wird, hängt 2020 besonders von der internationalen Staatengemeinschaft ab. Denn im Dezember steht die nach 2015 wichtigste Klimakonferenz auf dem Programm: Gemäss dem Abkommen von Paris müssen die Regierungen erstmals konkrete inländische Klimaschutzziele und den Fahrplan zur Erreichung dieser vorlegen. In der Schweiz sollte das CO2-Gesetz fertig beraten werden und die EU will den «Green Deal» aushandeln.
Auch die Klimawissenschaftler betrachten 2020 als Schlüsseljahr. Denn theoretisch müssen dann die Treibhausgas-Emissionen erstmals sinken, damit wichtige Kipppunkte nicht erreicht werden – um je nach Berechnung ungefähr 3 bis 7 Prozent. Ein solche Senkung ist jedoch ohne sehr viel politische Willen schwer realisierbar.
Und genau hier wird Greta Thunberg und die Klimastreik-Bewegung ansetzen. Gelingt es ihnen weiterhin, den Druck von der Strasse aufrecht zu halten, werden sich nicht nur Politiker dem Klimaschutz verpflichtet fühlen. Auch Unternehmen werden konkrete Ziele fordern und die Finanzbranche gerät unter Druck, diese Massnahmen zu finanzieren.
Dass die nun 17-jährige Schwedin weitermacht, steht ausser Frage. Gerade weil 2020 so viele wichtige Entscheidungen zum Klimaschutz anstehen. Auch wenn sie im August wieder zur Schule gehen wird, wird Greta Thunberg präsent bleiben müssen.