Die SP Frauen bekommen eine neue Co-Präsidentin – Natascha Wey geht
Natascha Wey, Zürcher Gemeinderätin und Zentralsekretärin beim VPOD verlässt ihren Posten bei den SP Frauen auf Ende Jahr.
Das Wichtigste in Kürze
- Natascha Wey tritt per Ende Jahr von ihrem Amt als SP Frauen Co-Präsidentin zurück.
- Als VPOD Zentralsekretärin und Gemeinderätin sei sie voll ausgelastet.
- Als Nachfolge wünscht sie sich eine Sozialdemokratin aus der Fraktion.
Die Sozialdemokraten scheinen sich an Abgänge gewöhnen zu müssen. Seien es die verlorenen Sitze im Parlament. Sei es der Parteipräsident selber. Nun geht auch Natascha Wey, Co-Präsidentin der SP Frauen.
«Christian Levrat ist mir zuvorgekommen», sagt Wey mit einem Augenzwinkern. Ihren Rücktritt hat sie auf Ende Jahr angekündigt. Aktuell laufen Gespräche für eine Nachfolge. Bis diese gefunden worden ist, wird Weys Co-Präsidentin Martine Docourt die Leitung alleine weiterführen.
Rücktritt aus Zeitgründen
Grund für den Rücktritt sei «die Zeitfrage», so Wey. «Ich bin im Sommer unverhofft – aber sehr glücklich – in den Zürcher Gemeinderat gerutscht. Im selben Monat wurde ich auch Mutter.» Für alles reiche es einfach nicht.
Erlebt Wey nun genau das, was sie anderen Müttern mit ihrer Politik zu ersparen suchte? Die Unmöglichkeit, Kind und Karriere unter einen Hut zu bringen.
Wey winkt ab. «Es wäre auch ohne Kind zu viel. Ich könnte nicht allen Ämtern gerecht werden.»
SP Frauen brauchen Zugang zum Parlament
Wey ist Zentralsekretärin beim VPOD. Und nicht die erste SP-Frauen-Präsidentin, die wegen des Jobs geht. Auch ihre Vorgängerin, Nationalrätin Yvonne Feri, verliess den Posten – ein Ehrenamt – aus beruflichen Gründen.
2016 übernahm Wey darum das Co-Präsidium der SP Frauen von ihr. An Weys Seite stand damals die Waadtländer Nationalrätin Cesla Amarelle. Da Docourt die Wahl ins Parlament nicht gelungen ist, ist die Leitung der SP Frauen in der Fraktion aktuell nicht mehr vertreten.
Elternzeit und Kinderbetreuung
Das sollte sich mit der Neubesetzung von Weys Posten ändern. «Eine Frau aus der Fraktion wäre gut. Sie würde die aktuellen Geschäfte kennen, in den Dossiers arbeiten und könnte auch im Parlament eine führende Rolle übernehmen», so Wey.
Denn zu tun gebe es noch genug. «Elternzeit und Kinderbetreuung sind Themen, die die SP-Frauen weiter bearbeiten werden. Angepackt werden müssen auch die zu tiefen Frauenrenten und die Altersvorsorge. Aber man muss auch bei anderen Gebieten das Genderthema anschauen. In der Klimapolitik zum Beispiel.»