7 Gründe, warum Brustwarzen schmerzen

Janine Karrasch
Janine Karrasch

Ihre Brustwarzen schmerzen und fühlen sich seltsam an? Nicht immer steckt eine Schwangerschaft dahinter. Auch diese Gründe verursachen Beschwerden.

brust
Eine Schwangerschaft ist ein häufiger Grund für Nippelbeschwerden, doch lange nicht der einzige. - Depositphotos

Brustschmerzen und empfindliche Brustwarzen sind klassische Anzeichen einer frühen Schwangerschaft. Aber was ist, wenn Sie definitiv nicht schwanger sind und trotzdem Schmerzempfindungen in den Nippeln haben?

Es gibt viele andere mögliche Ursachen für dieses Phänomen.

1. Die Monatsblutung: Ein hormonelles Auf und Ab

Falls Ihre Brust oder Nippel etwa zur gleichen Zeit jeden Monat empfindlich werden und von anderen Symptomen wie Blähungen, Hautunreinheiten, Stimmungsschwankungen, Müdigkeit oder Kopfschmerzen begleitet werden, könnte das prämenstruelle Syndrom (PMS) der Übeltäter sein.

PMS symptome
PMS-Symptome variieren von Frau zu Frau stark, umfassen jedoch meist Bauchschmerzen, Fieber und Kopfschmerzen. - Depositphotos

Kurz vor der Menstruation wird die Brust generell grösser und fester, da das Gewebe zwischen den Drüsenläppchen anschwillt. Dies führt oft zu einem Spannungsgefühl und kann Schmerzen in den Brustwarzen verursachen.

Ein gesunder Lebensstil vor Ihrer Periode kann der Entstehung von PMS-Symptomen vorbeugen. Magnesiumpräparate sind speziell bei Brustspannen hilfreich, und auch ein gut sitzender BH lindert die Beschwerden.

2. Hormonelle Verhütungsmittel: Die unsichtbaren Auslöser

Hormonelle Verhütungsmittel können verschiedene Nebenwirkungen auf die Brüste und Brustwarzen haben. Typisch sind Druckempfindlichkeit der Brust und Spannungsgefühle, besonders in den ersten Monaten nach Beginn der Einnahme.

pillen
Hormonelle Verhütungsmittel können verschiedene Nebenwirkungen auf die Brüste und den gesamten Körper haben. - Depositphotos

Diese Beschwerden entstehen durch Wassereinlagerungen im Brustgewebe, die vom Östrogen in der Pille verursacht werden. Mit der Zeit gewöhnt sich Ihr Körper meist an die veränderten Hormonspiegel, sodass die Nebenwirkungen nachlassen.

Bei anhaltenden Beschwerden kann ein Wechsel zu einer Pille mit niedrigerer Östrogendosis oder zu einer östrogenfreien Verhütungsmethode wie der Minipille in Betracht gezogen werden.

3. Stillen und Abpumpen: Eine natürliche Belastungsprobe

In den ersten Wochen des Stillens oder Abpumpens ist es nicht ungewöhnlich, dass die Brustwarzen schmerzen. Dies liegt daran, dass sich Ihre Haut an diese neue «Aktivität» gewöhnen muss.

frau stillt baby
Stillen, besonders falsches Anlegen, kann die Brustwarzen reizen. - Depositphotos

Milchstaus, die zum Beispiel nach längeren Stillpausen oder durch falsches Anlegen entstehen, führen oft zu Schmerzen in den Brustwarzen. Milde Schmerzen sollten nach einigen Wochen von selbst abklingen.

So lange können Sie sich mit einer beruhigenden Salbe helfen und regelmässig stillen oder abpumpen, um eine Brustvergrösserung zu vermeiden.

4. Reibung durch Kleidung: Der unsichtbare Feind

Nippelhaut ist dünn und empfindlich – ständige Reibungen durch ein Shirt oder einen schlechtsitzenden BH tut ihr nicht gut. Gerade zu enge oder raue Kleidung scheuert schnell auch an den Brustwarzen.

Die Folgen dieser Reibung sind unangenehm: Die Brustwarzen erscheinen gerötet, werden hart und wund und stehen ab. In extremen Fällen, Beispiel Marathonläufer, kann es sogar zu blutenden Brustwarzen kommen.

Diese Probleme vermeiden Sie ganz einfach mit der richtigen Kleidung. Greifen Sie zu weichen, atmungsaktiven Stoffe wie Baumwolle und halten Sie Abstand von synthetischen Materialien.

5. Allergische Reaktion oder Hautausschlag: Der unerwartete Störenfried

Häufig sind Kosmetika, Seifen oder in der Kleidung verbliebene Waschmittelreste die Auslöser für ein allergisches Kontaktekzem. Auch synthetische Stoffe, Parfüms oder Chlor aus dem Schwimmbad kommen als Allergene infrage, die Schmerzen an den Nippeln verursachen.

frau mit kontaktdermatitis
Eine Kontaktdermatitis kann sich auch auf die Brüste und Brustwarzen ausweiten. - Depositphotos

Bei einer allergischen Reaktion kann es zu Rötungen, Juckreiz, Brennen und sogar Bläschenbildung an den Brustwarzen kommen. Die Symptome erstrecken sich oft auf beide Brustwarzen und betreffen manchmal auch die umliegende Brusthaut.

Eine Kühlkompresse oder eine feuchtigkeitsspendende Salbe wie Vaseline lindern die unangenehmen Reizerscheinungen in der Regel. Vermeiden Sie jedoch die Anwendung von Kortikosteroiden oder anderen Anti-Juckreiz-Cremes auf Ihren Nippeln ohne Zustimmung Ihres Arztes.

6. Brustinfektion: Ein ernstzunehmender Eindringling

Ein weiterer möglicher Grund für Schmerzen in Ihren Nippeln oder Ihrer Brust ist: eine Infektion. Typische Symptome einer Mastitis (Brustentzündung) sind ein tastbarer Knoten oder eine knotige Verhärtung, heisse oder gerötete Haut.

Die Behandlung einer Brustentzündung sollte möglichst schnell beginnen, um Komplikationen zu vermeiden. In der frühen Phase steht das Kühlen der entzündeten Brust im Vordergrund, wofür sich Eisbeutel oder Quarkumschläge eignen.

Bei einer bakteriellen Mastitis verschreiben Ärzte in der Regel umgehend Antibiotika, wie Dicloxacillin, Cephalexin oder Clindamycin. Die Behandlungsdauer sollte genügend lang sein, um ein Wiederauftreten der Beschwerden oder die Bildung von Abszessen zu verhindern.

7. Brustkrebs: Ein stilles Alarmzeichen?

In seltenen Fällen können schmerzende Brustwarzen tatsächlich ein Symptom von Brustkrebs sein. Allerdings sei betont, dass Brustkrebs im Frühstadium meist keine Symptome verursacht.

frau tastet brust ab
Die Selbstuntersuchung der Brust sollte idealerweise etwa eine Woche nach Beginn der letzten Periode durchgeführt werden. - Depositphotos

Ein tastbarer Knoten in der Brust oder unter den Armen, Veränderungen der Brustform, -grösse oder des -aussehens können ebenfalls auf Brustkrebs hindeuten. Auffälligkeiten an der Brustwarze wie Einziehungen, Entzündungen oder ungewöhnlicher Ausfluss, besonders wenn er blutig ist, sollten ärztlich untersucht werden.

Führen Sie regelmässig Selbstuntersuchungen durch und tasten die Brust gut ab. Früherkennungsmassnahmen wie klinische Brustuntersuchungen und Mammographien tragen zu einer rechtzeitigen Diagnose bei.

Kommentare

User #4595 (nicht angemeldet)

Ui. Was für eine Entdeckung!

User #2534 (nicht angemeldet)

Es ist halt unwiderstehlich, auch mal fester...

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