WM 2018: Der Sündenbock heisst Mesut Özil

Peter Pflugshaupt
Peter Pflugshaupt

Russland,

Die WM der Deutschen lief schon schief bevor sie angefangen hatte. Die Fans haben schnell einen Sündenbock gefunden: Mesut Özil.

Alleine in der Niederlage: Der deutsche Sündenbock Mesut Özil.
Alleine in der Niederlage: Der deutsche Sündenbock Mesut Özil. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Mesut Özil ist bei Fans und Medien der Sündenbock für das deutsche WM-Aus.
  • Nach der Pleite gegen Südkorea wurde er Zuschauern übel beschimpft.

Deutsche Fans und Medien gehen auf Mesut Özil (29) los. Für weite Teile der Öffentlichkeit ist er der Hauptschuldige für das Scheitern der DFB-Elf bei der WM 2018 in Russland.

Angefangen hat alles mit dem Foto von Özil und Teamkollege Ilkay Gündogan mit dem türkischen Präsidenten Erdogan. Diese medial bis zum Letzten ausgeschlachtete PR-Entgleisung hing von Anfang an wie eine schwarze Wolke über der deutschen Nationalmannschaft. Dass sich Özil – im Gegensatz zu Gündogan – nicht zur Angelegenheit äusserte, war wenig hilfreich. Goalie Manuel Neuer sprach schon vor der entscheidenden Pleite von einer «störenden und belastenden Thematik».

Antwort auf dem Platz schuldig geblieben

Der begnadete Mittelfeldspieler konnte die vielen Kritiker auch mit seinen Leistungen auf dem Platz nicht Schweigen bringen. Gegen Schweden stand er erstmals seit 2010 nicht in der Startelf bei einem EM oder WM-Spiel der Deutschen. Sinnbildlich dann seine Partie gegen Südkorea. Bei zwei, drei glänzenden Aktionen hat er sein enormes Potenzial angedeutet. Zählbares schaute dabei aber nicht heraus und Özil schaffte es nicht, das Spiel an sich zu reissen.

Mediales Opfer

Özil, der wohl technisch versierteste Kicker in der Deutschen Nationalmannschaft, polarisiert. In den sozialen Medien ist er mit 31 Millionen Fans bei Facebook und 23 Millionen Follower bei Twitter der unangefochtene König. Gleichzeitig ist er einer der am meisten kritisierten und «gebashten» Spieler Europas. Mario Basler nannte ihn einen «toten Frosch» und Lothar Matthäus einen «Fremdkörper». Gegen Özil öffentlich masslos auszuteilen ist offenbar nicht schwierig.

Auseinandersetzung mit Fans nach Abpfiff

Nach dem dramatischen WM-Aus gegen die Südkoreaner ist es zu unschönen Szenen mit deutschen Fans gekommen. Auf dem Weg in die Kabine wurde Özil von verärgerten Zuschauern beschimpft und lieferte sich ein Wortgefecht. Ob das ein Nachspiel hat oder sich das WM-Aus auch auf Özils Klubkarriere bei Arsenal auswirkt, wird sich zeigen.

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