Freispruch für Schindler-Mitarbeiter
Der Luzerner Lift- und Rolltreppenhersteller Schindler ist erleichtert. Ein ehemaliger Mitarbeiter wurde im Zusammenhang mit einem Liftunfall vor über zehn Jahren freigesprochen.
Das Wichtigste in Kürze
- Auch das Berufungsgericht in Tokio hat den ehemaligen Schindler-Mitarbeiter freigesprochen.
- Vor über zehn Jahren ereignete sich ein tragischer Umfall in einem Schindler-Lift in Japan, dabei starb ein Teenager.
- Schindler selbst hat sich im November 2017 mit der Familie des Opfers auf eine finanzielle Entschädigung geeinigt.
Schindler, der Lift- und Rolltreppenhersteller, erkenne das Urteil an und sei erleichtert, dass der ehemalige Mitarbeiter von Schindler Japan auch vom Berufungsgerichtin Tokio vollumfänglich freigesprochen wurde, teilte der Luzerner Konzern am Freitag mit.
Bereits das Bezirksgericht Tokio war 2015 in erster Instanz zum Schluss gekommen, dass nicht eine fehlerhafte Konstruktion, sondern mangelnde Wartung durch Dritte zum Unfall geführt hatte. Dagegen rekurrierte die Staatsanwaltschaft.Schindler selbst hat sich im November des letzten Jahres mit der Familie des Opfers vor einem Gericht in Tokio auf eine finanzielle Entschädigung geeinigt.
Der tragische Unfall hat sich 2006 in einem Schindler-Lift in Japan ereignet. Ein Teenager kam ums Leben, als sich ein Aufzug beim Aussteigen bei noch geöffneten Türen plötzlich nach oben in Bewegung setzte und den Jungen einklemmte.
Für Schindler bedeutete dies das Ende der Ambitionen in Japan.
In Japan wird bei solchen Fällen eine umgehende öffentliche Entschuldigung erwartet - ungeachtet der Schuldfrage. Schindler aber erkannte dies zu spät. Als sich der Konzern Tage später entschuldigte, war der Schaden bereits angerichtet. Zehn Jahre später verkaufte Schindler das Japan-Geschäft, das nur noch aus Wartungen bestand, schliesslich an den US-Konkurrenten Otis.