Kim Jong Un: Star-Chirurg über das Operieren unter Druck
Ein Herz-Chirurg soll die Operation von Kim Jong Un verpfuscht haben. Die Furcht war zu gross. Ein Star-Chirurg erzählt, wie einschüchternd das sein kann.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Gesundheitszustand von Nordkoreas Diktator Kim Jong Un sorgt für viel Wirbel.
- Berichten zufolge soll ein Chirurg die Operation am Herzen verpfuscht haben.
- Star-Chirurg Werner Mang sagt: Auch bei berühmten Personen braucht es Routine.
Und plötzlich taucht er wieder auf der Bildfläche auf. Um keine Führungsperson wird derart viel geheim gehalten, wie um Kim Jong Un. Seit Wochen wird über den Gesundheitszustand des Diktators von Nordkorea spekuliert. Gar sein Tod stand im Raum.
Ende letzter Woche tauchten erstmals Bilder von Kim Jong Un auf. Wobei auch hier nun heiss diskutiert wird, ob es sich beim auftredenden Diktator um ein Double handelt. Ob Double oder nicht, warum er über Wochen untergetaucht war, darüber schwieg der Diktator. Auch über seine Herz-Operation fiel kein einziges Wort.
Für den bekannten deutschen Star-Chirurgen Werner Mang steht fest: «Kim Jong Un hätte wohl selbst ich nicht operiert!»
Arzt von Kim Jong Un unter gewaltigem Druck
Der Chefarzt der Bodenseeklinik hatte schon viele prominente Gesichter unter dem Messer. Schauspieler, Models, Politiker, «man ist davor natürlich schon etwas mehr nervös und aufgeregt als sonst». Doch sobald es an den Operations-Tisch gehe, zähle nur eines: «Routine!»
Zitter-Hände, wie sie dem Chirurgen von Kim Jong Un zum Verhängnis geworden sein sollen, hatte Mang noch nie, beteuert er. Und doch zeigt er Verständnis: «In Nordkorea herrscht schliesslich eine Diktatur. Wenn der Chirurg einen Fehler macht, muss dieser um sein Leben fürchten», glaubt Mang.
Dort werde ein Arzt derart unter Druck gesetzt, dass sei physisch wie psychisch eine enorme Belastung. «Der Arzt tut mir echt Leid!»
Eine derartige Situation wie bei Kim Jong Un habe der bekannte Chirurg noch nie erlebt. Schon gar nicht in einem demokratischen Land.
OP des eigenen Sohnes stressiger als die eines Bundesrates
Doch: «Ich habe schon in China oder Russland operiert. Gerade letztes Jahr habe ich in Shanghai Gesichts-Operationen durchgeführt. Auch da wurde ich streng beobachtet, das ist ein schwieriges Pflaster.»
Und trotzdem würde Mang problemlos einen Bundesrat operieren, sagt er. Auch wenn er sich bei einer prominenten Person schon etwas mehr Gedanken mache. Das A und O sei eine gute Vorbereitung, «wie ein Sänger, der gleich vor einem Mega-Publikum auftritt».
Sowieso glaubt Mang, das Operieren eines Promis sei weit weniger Nerven aufreibend als die OP an einem Angehörigen. «Als sich mein Sohn einst als kleiner Junge am Schäden verletzt hatte, habe ich ihn operiert. Da hatte ich also deutlich mehr Stress als bei einem Promi!»