Ecclestones F1-Sammlung für 570 Mio. Franken verkauft
Ein Deal von historischem Ausmass, der nicht nur Liebhaber klassischer Rennwagen, sondern die gesamte Automobilwelt in Aufregung versetzt.

In einer der grössten und bedeutendsten Transaktionen in der Geschichte des Motorsports hat Bernie Ecclestone, seine Sammlung von 69 Grand-Prix-Wagen verkauft. Ecclestone war lange Jahre der Geschäftsführer der Formel-1-Holding SLEC (Formula One Group) und prägte die Formel 1 massgeblich.
Die in einer privaten Verhandlung von Tom Hartley Jnr. vermittelte Sammlung, die auf einen Wert von 571 Millionen Franken geschätzt wird, umfasst einige der wichtigsten und seltensten Fahrzeuge der Formel-1-Geschichte.
70 Jahre Formel-1-Geschichte
Die Sammlung umfasste Fahrzeuge aus Ecclestones Zeit als Brabham-Teambesitzer. Auch legendäre Ferraris waren enthalten. Diese wurden von Schumacher und Lauda gefahren.

Die Fahrzeuge repräsentieren 70 Jahre Formel-1-Geschichte. Sie verkörpern technische Meilensteine und die Geschichte des Sports. Viele Rennwagen blieben der Öffentlichkeit verborgen.
Formel-1-Teams verkaufen ihre Wagen in der Regel nicht. Nach einer Saison gelten sie als veraltet. Sie werden eingelagert oder zerlegt. Ecclestones Sammlung ist eine einzigartige Darstellung des Motorsports.
Eine einzigartige Sammlung
Sie zeigt die Entwicklung der Formel 1. Die Sammlung war in einem Hangar in Biggin Hill untergebracht.
Der Käufer der Sammlung ist Mark Mateschitz. Er ist der Red-Bull-Erbe. Die Sammlung umfasst seltene Modelle.

Darunter sind ein Maserati 250F und ein Vanwall VW10. Der Vanwall gewann 1958 die Konstrukteursmeisterschaft. Die Sammlung enthält viele Grand-Prix-Siegerautos.
Bemerkenswerte Zeugen des Formel 1 Sports
1931 Bugatti Type 54 «Tiger Two»: Eines von nur drei erhaltenen Modellen dieses seltenen Grand-Prix-Wagens.

1949 Ferrari 166 F2: Der erste Ferrari, der je einen Formel-1-Grand-Prix gewann, gefahren von Luigi Villoresi beim britischen Grand Prix 1951.

1951 Ferrari 375 F1: Gefahren von Alberto Ascari beim Sieg des Grossen Preises von Italien in Monza und beim Grossen Preis von Deutschland. Dieses Fahrzeug markierte den ersten Sieg eines Ferrari in der Formel 1 und ist ein Meilenstein in der Geschichte der Scuderia.

1954 Maserati 250F: Ein legendärer Rennwagen, der in den 1950er Jahren im Grand-Prix-Rennsport grosse Erfolge feierte und von Fahrern wie Juan Manuel Fangio und Stirling Moss pilotiert wurde.
1957 Vanwall VW10: Gefahren von Sir Stirling Moss, verhalf dieser Wagen Vanwall zum ersten Konstrukteurstitel in der Formel 1 im Jahr 1958. Mit diesem Fahrzeug gewann Moss 1957 den Grossen Preis von Grossbritannien, den ersten Sieg eines britischen Wagens und Fahrers in einem Weltmeisterschaftsrennen der Formel 1.
1957 Ferrari 246 F1: Mit Mike Hawthorn am Steuer war dies der letzte Frontmotor-Wagen, der in der Formel 1 einen Podiumsplatz erreichte. Hawthorn gewann mit diesem Fahrzeug die Weltmeisterschaft 1958.

1958 Ferrari Dino 246 F1: Gefahren von Mike Hawthorn, als er die Weltmeisterschaft gewann.

1975 Ferrari 312T: Gefahren von Niki Lauda auf dem Weg zu seinem ersten Weltmeistertitel.
1978 Brabham BT46B «Fan Car»: Mit diesem innovativen Wagen, der durch einen riesigen Ventilator für Abtrieb sorgte, gewann Niki Lauda den Grossen Preis von Schweden. Das Fahrzeug wurde jedoch nach dem Rennen verboten, da es als zu dominant galt.

1983 Brabham BT52B: Gefahren von Nelson Piquet, als er seinen zweiten Weltmeistertitel gewann.
2002 Ferrari F2002: Michael Schumachers dominantes Fahrzeug in seiner Weltmeistersaison, mit dem er drei Rennen gewann.

Zahlreiche Fahrzeuge in der Sammlung sind wahre technische Meisterwerke. Der Brabham BT49C gewann 1981 die Weltmeisterschaft, der Ferrari F2002 dominierte die Saison 2002.
Der McLaren MP4/4 gilt als einer der besten Formel-1-Wagen aller Zeiten. Fest steht: Diese Wagen zeigen die technische Entwicklung und die Innovationen im Motorsport.