Elektroauto: Ford Explorer mit VW-Technik
30 Jahre lang stand der Ford Explorer für grosse, benzindurstige Geländewagen. Nun wird der Wagen als Elektroauto neu aufgesetzt, mit viel Technik von VW.
Das Wichtigste in Kürze
- Ford bringt erstmals seinen Explorer als reines Elektrofahrzeug heraus.
- Der Wagen setzt damit komplett auf Technik des Konkurrenten VW.
- Dank dieser soll der Explorer über 500 km zwischen den Ladungen schaffen.
In Europa war der Ford Explorer einst sehr beliebt, doch mittlerweile ist er mit seinem V6-Biturbo-Hybrid wenig tauglich für Innenstädte. Daher hat man sich bei Ford etwas Neues ausgedacht. Der «Entdecker» entdeckt nun die Elektromobilität für sich.
Das neueste Modell des Ford Explorer wird ein reines Elektroauto. Dabei wird kurzerhand die Technik von einem direkten Konkurrenten übernommen. Die Kollaboration von Ford und Volkswagen trägt damit erstmals Früchte für die Amerikaner. Zu 100 Prozent baut der E-Explorer nämlich auf den Wolfsburger Elektrobaukasten MEB.
Explorer innen äusserst modern
Doch nicht nur auf den ersten Blick überraschen die Unterschiede. Während man bei VW, Skoda, Seat und Audi die MEB-Derivate kaum auseinanderhalten kann, wirkt der Ford Explorer völlig neu. Seine robuste Optik mit dem mannshohen Bug verschafft Eindruck und gute Aerodynamik, gleiches gilt für die glatten Felgen. Auch im Interieur spielt der Ford Explorer mit gänzlich anderen Karten als die Wolfsburger.
Lenkradschaltung, verschiebbares Display und rautengestepptes Leder
Das beginnt bei der Qualität und der Farbauswahl und endet bei der Rautensteppung der Ledersitze. Es scheint, als hätte Ford sehr intensiv auf die Kritik an der VW-ID-Qualität reagiert. Doch auch digital gehen die Kölner ihren eigenen Weg mit dem riesigen Mittendisplay, das sich in der Neigung anpassen lässt. Dazu kommt ein klassisch amerikanischer Gangwahlhebel am Lenkrad.
Ford Explorer ladet schneller als der VW
Noch verkündet Ford nur eine Handvoll technischer Daten, diese überraschen allerdings. Denn der Ford Explorer soll in nur 25 Minuten von 10 bis 80 Prozent geladen sein. VW braucht hier gut 35 Minuten.
Auch über eine Vorkonditionierung der Akkus soll der Ford verfügen, nicht so die Wolfsburger. Der Rest der Architektur dürfte allerdings übernommen worden sein, die VWs werden folglich beim nächsten Update gleichziehen.
Optional mit Allradantrieb, 300PS Leistung und über 500km Reichweite
Man darf davon ausgehen, dass der Ford Explorer mit allen Antriebsvarianten kommt, die man von den IDs kennt. In der Serie also Heckantrieb mit 150kW, darüber 195kW und 220kW. Die Topmodelle dann auch mit Allradantrieb und 77kWh-Akku statt der 58kWh-Version. Die Langstrecken-Modelle dürften analog zum ID4 auch deutlich über 500km zwischen den Ladestopps schaffen.
Preise auf Niveau unter VW angesiedelt
In Deutschland ist der Ford Explorer für 45‘000 Euro angekündigt, was ihn etwas günstiger als den ID4 macht. Für die Schweiz dürfte das gleiche Niveau geplant sein. Die neue Alternative mit der bekannten Technik könnte also nicht nur optisch und qualitativ ein Angebot sein.