Ford F-150 Lightning: der Bestseller wird elektrisch
Der Ford F-150 Lightning tritt ein schweres Erbe an. Sein Bruder ist seit Jahrzehnte das meistverkaufte Auto der Welt. Funktioniert das auch elektrisch?
Das Wichtigste in Kürze
- Vollelektrische Version des Ford F-150 Pickup
- 432PS oder 571PS, Allradantrieb für alle als Standard
- Batteriegrösse bis 170kWh für 480 Kilometer Reichweite
- Startpreis unter 40.000 US-Dollar
Kaum ein Auto ist so lang erwartet worden wie der Ford F-150 Lightning. Sein konventioneller Bruder ist seit Jahrzehnte das meistverkaufte Auto der Welt. Entsprechend hoch liegen die Ansprüche auch für die E-Variante. Vor allem, weil die US-Pickup-Klientel den Stromern eher skeptisch gegenübersteht.
Ford wird den Bestseller auch als E-Version in diversen Varianten an den Markt bringen. Die Kunden können zwischen zwei Batteriegrössen, verschiedenen Karosserien und vielen Ausstattungen wählen. Genaue Angaben über das Herzstück, den unterflur montierte Lithium-Akku, macht Ford allerdings nicht.
Der Ford F-150 Lightning kommt mit Giga-Akku
Wenn man aber die Angaben für die Aufladung zurückrechnet, so kommt man schnell auf ein Ergebnis. Ford gibt den Ford F-150 Lightning für die 15 auf 100%-Ladung bei 19,2kW mit acht Stunden an. Somit fliessen 153,6kWh und für die Gesamtenergiemenge kommt man auf 176,6kWh. Abzüglich von Ladeverlusten dürfte sich die nutzbare Menge zwischen 150kWh und 170kWh bewegen.
Damit lässt der Ford F-150 Lightning alle Konkurrenz weit hinter sich. Allerdings ist das auch nötig, denn die zwei Motorvarianten, die es auf 432PS oder 571PS bringen, müssen hart arbeiten. Zum Einen ist die Aerodynamik Pick-Up-typisch schlecht, zum Anderen wiegt der Lightning viel. Die Zuladung beträgt je nach Batterie zwischen 907kg und 816kg, damit sollte das Leergewicht deutlich über 2‘500kg liegen.
1'050Nm Drehmoment und 571PS sorgen für Sportwagendynamik
Dank 1‘050Nm zerren die Elektromotoren den Ford F-150 Lightning allerdings trotzdem in 4,5 Sekunden auf 100km/h. Das Sprinten ist dabei aber nur ein netter Nebeneffekt. Ford hat den Lightning ansonsten tatsächlich als Arbeitstier konzipiert.
So kann in der Basis bis zu 2,4kW an Elektrogeräte abgeben. Die teuren Ausstattungen schaffen sogar bis zu 9,6kW und bieten sich so etwa auf der Baustelle wunderbar an. Dazu kommt ein wirklich mächtiger „Frunk“, also ein front trunk oder vorderer Kofferraum. Denn wo kein V8-Motor mehr sitzt ist jetzt Platz für 400 Liter oder 182kg Gepäck.
Mehr Gepäckraum vorne als andere hinten
Auch im Innenraum setzt der Ford F-150 Lightning auf viele Neuerungen. Herzstück ist ein aufrechtstehender 15,5-Zoll-Infotainment-Monitor. Er läuft mit dem neuesten Sync 4A-Betriebssystem und ermöglicht Cloud-basierte Routenführung mit Echtzeitsteuerung von Verkehr und Lademöglichkeiten.
Das wirklich spannendste am Ford F-150 Lightning ist allerdings sein Preis. Ford bietet den E-Pickup für 39‘974 US-Dollar an. Und da das Kontigent an Subventionen noch nicht ausgeschöpft ist, kommen die Erstbesteller sogar noch auf 7‘500 Dollar Zuschuss. Somit startet der Lightning bei 32‘500 Dollar und ist damit ein echter Preisbrecher.
Damit könnte er sogar den grössten Skeptiker überzeugen.