General Motors BEV3 Ultium: Von Hummer bis Kleinwagen
Tesla hat es vorgemacht, mit dem MEV ging Volkswagen als erster Massenhersteller in die Elektro-Offensive. Nun zeigt GM die BEV3 Ultium Plattform.
Das Wichtigste in Kürze
- Akku-Kapazitäten von 50kWh bis 200kWh
- Neue NCMA-Zellchemie von LG Chem exklusiv für Ultium-Plattform
- Leistungen bis 1000PS bei 800V-System möglich
Es sollen 22 vollelektrische Modelle bis 2023 werden, die General Motors auf der BEV3 Ultium Plattform an den Start schiebt. Dabei werden sie ihr ganzes Markenportfolio ausschöpfen. Von Chevrolet über Cadillac und Buick, bis hin zu GMC. Sogar einen neuen Hummer wird es im kommenden Jahr geben – rein elektrisch.
Entsprechend mächtig lesen sich auch die technischen Daten des neuen Baukastens. Das liegt vor allem an einer innovativen Idee der Plattform-Architektur. So hat sich GM dafür entschieden die Anordnung der Batteriepakete je nach Fahrzeugklasse zu ändern. Kleine Fahrzeuge erhalten horizontal montierte, hohe Trucks vertikal im Boden montierte Zellen.
Auch die Anzahl der BEV3 Ultium Akku-Module pro Pack ist variabel. Von 6, 8, 10 bis hin zu 12 Pouch-Zellen ist alles möglich. So sind von 50kWh-Paketen mit 400V bis hin zu 200kWh-Packs mit 800V diverse Varianten denkbar.
Die BEV3 Ultium hat die Schallmauer durchbrochen: weniger als 100$ pro kWh
Eine weitere Innovation ist die in Zusammenarbeit mit LG Chem entwickelte Zellchemie. Die Mischung aus Nickel, Kobalt, Mangan und Aluminium ermöglicht die anteilige Reduktion der teureren Metalle. So schafft es GM mit den Ultium Zellen erstmals unter die magische Grenze von 100 US-Dollar pro Kilowattstunde zu kommen.
Spannend auch: Jede Zelle innerhalb der BEV3-Architektur erhält ihr eigenes Batterie-Management-System. So können beschädigte und fehlerhafte Module abgeschaltet werden, ohne die Gesamtbatterie zu tauschen. Überdies ist dadurch ein einzelner Austausch eben jener defekten Zellen möglich.
Es ist sogar denkbar, dass andere Zellen in den Verbund der alten Batterie montiert werden. Etwa eine modernere Zellchemie enthaltet. Besonders mit Hinblick auf weiteren Fortschritt, vor allem aber die Lagerhaltung alter Zellen ist dies ein Meilenstein.
Vollvariabel in Sachen Konfiguration: sogar ein neuer Hummer kommt
GM hat sich also viel bei der Entwicklung ihrer dritten Elektroauto-Generation gedacht. Entsprechend konzernübergreifend wird sie eingesetzt. Dazu ermöglicht sie Front-, wie Heckmotoren oder eine Kombination. Es wird Front-, Heck- oder Allradantrieb geben.
Die Leistungen sind dabei praktisch unbegrenzt. Bis zu 680kW und damit 925PS sind etwa für die Neuauflage des Hummer im Gespräch. Die schnellsten Versionen sollen in unter drei Sekunden auf 100km/h beschleunigen können. Die Reichweiten sollen bei den Long Range-Varianten mindestens 400 Meilen, also 644 Kilometer, betragen.