Tesla Model 3: Verkäufe eingebrochen durch Autopilot-Probleme
Das Tesla Model 3 ist das Rückgrat der Marke. Jetzt sind nach tödlichen Unfällen die Verkäufe in China eingebrochen.
Das Wichtigste in Kürze
- Nur noch 9‘800 verkaufte Tesla Model 3 im Mai in China
- Die zweite Halbierung der Zahlen nach 18‘000 im April und 36‘000 im März
- Sicherheitsbedenken der chinesischen Behörden lassen Käufer zurückschrecken
Der chinesische Markt ist nach den USA der wichtigste für Tesla. Über 30 Prozent aller Verkäufe entfallen auf China. Besonders das beliebte und auch in Shanghai produzierte Tesla Model 3 ist das Rückgrat der Firma. Nun scheint es dramatische Probleme zu geben.
Seit Wochen ist das Tesla Model 3 in den Medien. Unfälle, unkontrollierte Beschleunigungen und nicht funktionierende Bremsen. Die Liste der Probleme ist lang. Sie ist aber auch schwer zu kontrollieren.
Tesla Model 3 sorgt für Unfälle in China
Unklar ist bislang, ob die Unfälle auf menschliches Versagen und Fehlbedienung zurückzuführen sind, oder technische Mängel. Spätestens seit dem tödlichen Unfall, der einen Polizisten das Leben kostete, sind die chinesischen Behörden alarmiert. Sie haben von den Amerikanern eine exakte Aufarbeitung der Unfälle mit dem Tesla Model 3 verlangt.
Das Vertrauen der Kunden scheint jedenfalls erstmal dahin. Zusätzlich zu den sich häufenden Unfällen, kommen nun auch noch weitere technische Probleme. Denn auch Tesla hat mit den den Halbleiter-Verfügbarkeitsproblemen der Branche zu kämpfen. Deshalb entschied Firmenchef Musk das Tesla Model 3 und Model Y nun ohne Radar auszuliefern.
Autopilot nun ohne Radar
Dadurch entfallen allerdings viele Sicherheitsfunktionen der Assistenzsysteme. Die automatische Notbremsung, die Frontkollisionswarnung und der Spurhalteassistent sind ab sofort nicht mehr verfügbar. Zumindest sind sie nicht mehr bei der US National Highway Traffic Safety Administration als Funktion des Tesla Model 3 geführt.
Tesla will die Funktionen auch ohne Radar nur auf Kamerabasis und mit Hilfe von künstlicher Software-Intelligenz dennoch anbieten. Dazu werden die Geschwindigkeiten in denen die Systeme funktionieren reduziert. Auch der gehaltene Abstand zwischen den vorausfahrenden Fahrzeugen wird erhöht.
Der Zeitpunkt des Radar-Enfalls ist entsprechend problematisch für Tesla. Wenn schon das System mit Radar für Unfälle und Vertrauensverlust sorgt, werden die Probleme nun noch grösser. Besonders mit Blick auf die aktuellen Ermittlungen der chinesischen Behörden, wird eine Einschätzung der neuen Massnahmen mit Spannung erwartet. Eine weitere Herabstufung des Vertrauens könnte Tesla vor echte Probleme stellen.