So bekämpfen Sie nervige Kopfläuse beim Kind
Das Wichtigste in Kürze
- Kopfläuse können jeden befallen und haben nichts mit Hygiene zu tun.
- Mit einfachem Haarewaschen lassen sie sich nicht entfernen.
- In der Apotheke gibt es verschiedene Spezialmittel wie Permethrin.
Eines vorweg: Lausbefall hat nichts mit mangelnder Hygiene zu tun. Dass Kinder aus sozial schlechter gestellten Verhältnissen häufiger betroffen sind, hängt nur mit beengteren Wohnverhältnissen zusammen.
Dort, wo sich mehrere Kinder ein Zimmer teilen müssen, haben Läuse viel bessere Chance, immer wieder auf andere Köpfe zu springen.
Läuse in Kindergärten und Grundschulen
Dass sich vor allem kleinere Kinder häufig mit Läusen anstecken, liegt in ihrer Natur. Sie sitzen beim gemeinsamen Spielen eng zusammen, stecken die Köpfe zusammen oder balgen sich.
Sobald Läuse kaum noch Distanz zu überwinden haben, wechseln sie auf einen neuen Kopf.
Läuse selbst sind in den Haaren nur selten zu entdecken. Sie werden bis zu drei Millimeter gross und werden aufgrund ihrer graubraunen Farbe kaum gesehen.
Haben sie gerade frisches Blut gesaugt, verfärben sie sich rötlich. Sichtbarer sind die von ihnen gelegten Eier, die (Nissen), die an Schuppen erinnern.
Kopfhautjucken als erstes Symptom
Oft ist es nicht die Entdeckung der Nissen oder der Läuse selbst, die Eltern hellhörig werden lässt. Das erste deutliche Symptom für einen Kopflausbefall ist intensiver Juckreiz an der Kopfhaut.
Dies liegt daran, dass die Läuse in die Haut stechen, um Blut abzuzapfen.
Einfaches Haarewaschen reicht nicht aus, um die an den Haaren klebenden Nissen und die Läuse selbst auszuspülen. Wird Läusebefall entdeckt, muss sofort der Kindergarten bzw. die Schule benachrichtigt werden.
Dieser informiert dann die anderen Eltern. Ganz wichtig ist dann, den sogenannten Ping-Pong-Effekt zu vermeiden, bei dem sich Kinder immer gegenseitig anstecken.
Warum Permethrin nicht unbedingt die beste Lösung ist
Zur Behandlung von Kopfläusen stehen verschiedene Mittel zur Verfügung. Der klassische Behandlungsweg sind Insektizide wie Permethrin. Diese wirken gegen Läuse, Milben, Flöhe und andere Parasiten als Nervengift.
Allerdings haben sie zwei Nachteile. Zum einen können nach der Behandlung Wirkstoffreste auf der Kopfhaut verbleiben.
Schlüpfen dann noch einmal neue Nissen, die die erste Behandlung überlebt haben, können diese möglicherweise resistent sein.
Dazu besteht bei wiederholten Anwendungen die minimale Gefahr, dass geringe Mengen des Nervengiftes in den Blutkreislauf übergehen.
Zwar gibt es keine wissenschaftlichen Belege für die Gefährdung des Menschen durch Insektizide, doch viele Eltern haben berechtigterweise Bedenken.
Sanftere Alternativen für Kinder
Eine Alternative zu Permethrin ist das Entschäumungsmittel Dimeticon, das eigentlich zur Behandlung von Blähungen entwickelt wurde.
Auch das Biozid Allethrin, das in vielen Anti-Insekten-Sprays steckt, ist zur Behandlung von Läusen zugelassen. Es wird meist als Spray auf die Haare aufgetragen.
Bei allen verschiedenen Mitteln ist eine doppelte Behandlung erforderlich. Das Mittel wird auf die Haare aufgetragen, und muss längere Zeit einwirken. Dann wird es ausgespült.
Nach etwa acht bis zehn Tagen wird der Vorgang wiederholt, um zwischenzeitlich geschlüpfte überlebende Läuse zu töten.
Läusekamm als Hilfe im Alltag
Wollen Eltern auf Nummer sicher gehen, sollten sie die Haare ihrer Kinder in regelmässigen Abständen mit einem speziellen Läusekamm kämmen. Dieser hat besonders enge Zinken, die Läuse zuverlässig erwischen.
Nach jedem Kämmen wird der Kamm an einem Küchentuch abgestreift und dieses auf Läuse und Nissen überprüft.
Eine echte Prophylaxe gegen Lausbefall gibt es nicht. Bei langen Haaren kann es hilfreich sein, diese zu flechten, damit Läuse weniger Angriffsfläche haben. Auch Kappen und andere Kopfbedeckungen können einen kleinen Beitrag leisten.