Netflix ergründet in Murder Mountain das Geschäft mit Cannabis
Das Wichtigste in Kürze
- In «Murder Mountain» geht es um den Cannabis-Markt und das Finden von vermissten Personen.
- Zu Wort kommen unter anderem Hanf-Anbauer, Ordnungshüter sowie Familien-Angehörige.
Garret Rodriguez will seinem Alltag entfliehen. Als er hört, dass sich in Humboldt County durch den Anbau von Marihuana viel Geld machen lässt, hält ihn nichts auf. Weil Rodriguez nach einiger Zeit den Kontakt zu seiner Familie abbricht, gehen die Angehörigen zur Polizei. Ihr Sohn ist nicht der Einzige, welcher im Städtchen in Nordkalifornien vermisst wird.
Mekka des hiesigen Cannabis-Markts
Die sechsteilige Dokumentation «Murder Mountain» widmet sich dem Geschehen rund um Humboldt County, dem Mekka des amerikanischen Cannabis-Markts. Hier entsteht etwa 60 Prozent der Ware. Die geografische Lage begünstigt die Kultivierung von Hanf.
Angefangen hat der Handel mit dem Produkt mit den Hippies. Sie wollten dem hektischen Alltag entkommen und haben deshalb an abgelegenen Orten Hanfsamen gepflanzt. Schnell entwickelte sich ein blühendes Geschäft.
Der «Murder Mountain» bezeichnet ein Gebiet in Rancho Sequea, Alderpoint. Dort herrschen Gesetzlose. «Das ist wie aus einem ‹Mad Max›-Film», kommentiert ein Beteiligter die Lage.
Aus Liebe und Frieden wird Habgier
Als 1971 der damalige US-Präsident Richard Nixon den Krieg gegen die Drogen ausrief, mussten die Anbauer illegal operieren. Die Preise stiegen in die Höhe. Aus «Love and Peace» entwickelte sich Habgier. Im Laufe der Zeit kamen Leute aus verschiedenen Ecken der Welt, um zu profitieren.
Seit dem 1. Januar 2018 ist der Konsum von Marihuana in Kalifornien legal. In der Dokumentation kommen die ursprünglichen Akteure und jüngeren Anbauer zu Wort.
Rodriguez sucht wie viele andere junge Leute in Humboldt County das finanzielle Glück. Manche der Plantagen-Besitzer nützen sie aus oder verschleppen die Neuankömmlinge. Andere werden beraubt und getötet.
Die Polizei hat nicht genügend Mittel, um entsprechende Hilfe zu leisten. So engagiert die Familie von Rodriguez einen Privatdetektiven. In jeder Folge werden neue Enthüllungen geschildert, um den Zuschauer an der Stange zu halten.
Fazit
«Murder Mountain» bietet spannende Einblicke in ein umkämpftes Geschäft, besonders wenn es um die Geschichten einzelner Verkäufer geht. So werden Pro und Kontra des Milieus geschildert. Die Serie wirkt stellenweise sehr gestreckt. Man hätte die Geschichte auch in weniger Folgen erzählen können.
Der Traum, mit dem Marihuana-Verkauf ein Leben in Saus und Braus zu führen, ist mit erheblichen Risiken verbunden. Andererseits zeigt die Sendung, dass die Bekämpfung von Cannabis fragwürdig ist.