Auch im Herbst noch aktiv: So schützen wir uns effektiv vor Zecken
Pilze sammeln, wandern, spazieren: Im Herbst zieht es viele in den Wald und die Natur. Aber Vorsicht: Auch im Oktober sind Zecken noch aktiv.
Das Wichtigste in Kürze
- Bis etwa Mitte November ist es noch warm genug für Zecken, um aktiv zu sein.
- Die Tiere lauern überall in der Natur: im Garten, Laub, hohen Gräsern oder Büschen.
- Mit der richtigen Kleidung kann man sich vor Zecken schützen.
- Entdeckt man eine Zecke auf der Haut, dann sollte man diese möglichst sofort entfernen.
Die Blätter leuchten in Gold- und Orangetönen, die Tage werden deutlich kürzer, ganz klar: Der Herbst ist da! Eine Entwarnung vor Zeckengefahr ist das aber nicht.
Ob beim Wandern, Pilze sammeln oder dem gemütlichen Herbstspaziergang: Wer im Herbst viel in der Natur unterwegs ist, sollte sich weiter vor ihnen schützen und achtsam sein.
Denn die Spinnentiere können schwere Krankheiten wie Lyme-Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen. Sie lauern meist auf Büschen, Hecken und Sträuchern oder im hohen Gras, aber natürlich auch im Herbstlaub.
Die Gefahr, von einer Zecke befallen zu werden, besteht überall in der Natur, auch im eigenen Garten.
Bis etwa Mitte November ist es noch warm genug für die Tiere, um aktiv zu sein. Wie schützt man sich am besten vor den Blutsaugern und was ist zu tun, wenn man doch gebissen wurde?
Die richtige Kleidung
Der mit effektivste Schutz vor Zecken ist die passende Kleidung. Bei herbstlichen Temperaturen sollte das nicht allzu schwerfallen:
Hochgeschlossene Oberteile mit Ärmeln sowie lange Hosen sind ein Muss bei Ausflügen in den Wald. Zecken wandern nicht höher als 1,50 Meter und klammern sich somit gern am Hosenbein fest.
Gummistiefel sind ein ideales Schuhwerk, um Zecken abzuhalten. Alternativ kann man auch die Hosenbeine in die Socken stecken. Offene Schuhe sollte man unbedingt vermeiden.
Ausserdem: Je heller die Kleidung, desto schneller lassen sich Zecken erkennen! Auf glatten Stoffen können sich die Blutsauger schwerer festhalten.
Insektenabwehrmittel
Insektenabwehrmittel oder auch sogenannte Repellents sollen Parasiten wie Zecken abhalten. Die Wirkstoffe werden auf die Haut sowie Kleidung aufgetragen. Es gibt sie in Form von Sprays, Gelen oder Lotionen.
Doch Vorsicht: Das Mittel wirkt aufgetragen nur bis zu ein paar Stunden. Gerade bei Hitze und starkem Schwitzen sollte man es umso öfter auf die Haut geben.
Darüber hinaus können altbewährte Hausmittel Zecken abhalten. Dank seiner Laurinsäure hat Kokosöl eine abschreckende Wirkung auf Zecken – und bietet der Haut zudem eine reichhaltige Feuchtigkeitspflege. Schwarzkümmelöl enthält Fettsäuren, Vitamine und ätherische Öle, die die Tiere ebenfalls als störend empfinden.
Laut Experten haben Hausmittel jedoch nicht die gleiche effektive Wirkung wie Repellents.
Haustiere absuchen
Ist der Spaziergang beendet, sollten sowohl Mensch als auch Tier gründlich auf Zecken abgesucht werden. Oft hängen sie im Fell von Hunden und Katzen fest und können so leicht zum Menschen wandern.
Freilaufende Tiere sollten zudem unbedingt Abstand zu Wild halten. Hat sich einer der Parasiten trotz aller Schutzmassnahmen festgebissen, sollte man diesen rasch mit einer entsprechenden Zange entfernen.
Was tun bei einem Zeckenbiss?
Hat all die Vorbereitung nichts geholfen und man entdeckt doch eine Zecke auf der Haut, dann sollte man diese möglichst sofort entfernen.
Das kann die Gefahr einer Infektion mit Borreliose verhindern, da die Übertragung erst zwölf bis 24 Stunden nach dem Stich erfolgt. FSME wird hingegen sofort übertragen – nur eine Impfung hilft.
Um das Tier zu entfernen, benötigt man eine Pinzette. Dabei ist es wichtig, das Tier im Ganzen, gerade und vorsichtig aus dem Körper herauszuziehen.
Manche beträufeln vorher die die Zecke mit Öl oder Klebstoff. Aber das kann das Tier reizen und dazu führen, dass es zusätzlichen Speichel abgibt. Die Bissstelle anschliessend gründlich desinfizieren.
Treten Symptome auf, sollte ein Arzt konsultiert werden. Typische Anzeichen für eine FSME-Infektion sind Fieber sowie Kopf- oder Gliederschmerzen.
In schlimmeren Fällen verstärken sich die Symptome, dann kann es auch zu einem steifen Nacken bis hin zur Hirnhautentzündung und Schädigungen der Nervenwurzeln kommen.