Fibromyalgie: Wenn der ganze Körper schmerzt

Mirjam Walser
Mirjam Walser

Bern,

Fibromyalgie ist eine Krankheit, bei der am ganzen Körper Schmerzen auftreten. Was bedeutet dies für Betroffene und wie leben sie damit?

Frau mit Schmerzen
Fibromyalgie ist eine sehr schmerzhafte Erkrankung. - Pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Fibromyalgie ist eine Krankheit, bei der der ganze Körper schmerzt.
  • Symptome sind Dauerschmerz, aber auch Müdigkeit, Erschöpfung und Konzentrationsprobleme.
  • Die Ursachen der Erkrankung sind noch nicht geklärt.
  • Mit verschiedenen Massnahmen kann man die Symptome etwas lindern.

Übersetzt bedeutet «Fibromyalgie» so viel wie «Muskelfaserschmerz». Die Krankheit wird auch Fibromyalgiesyndrom oder kurz «FMS» genannt. Definiert wird die chronische Krankheit auch als generalisiertes Weichteilrheuma.

Das charakteristischste Symptom von Fibromyalgie ist anhaltender, weitverbreiteter Schmerz im Körper. Dieser Schmerz betrifft in der Regel mehrere Regionen, einschliesslich Muskeln, Sehnen und Gelenken. Die Schmerzen können als dumpf, stechend, brennend oder drückend empfunden werden.

Menschen mit Fibromyalgie können auch eine erhöhte Schmerzempfindlichkeit haben. Selbst leichte Berührungen oder Druck können unverhältnismässig schmerzhaft sein.

Doch die Symptome gehen weit über die Schmerzen hinaus.

Frau mit Schmerzen
Menschen mit Fibromyalgie leiden an Dauerschmerzen. - Pexels

Betroffene leiden häufig auch unter Schlafstörungen, chronische Erschöpfung und Konzentrationsprobleme. Es können ausserdem vegetative Störungen wie Herzrasen, unregelmässiger Puls, kalte Hände und Füsse oder Schwitzen vorkommen. Viele Betroffene klagen auch über eine Reizüberempfindlichkeit oder emotionale Instabilität.

In den westlichen Industriestaaten leiden zwischen einem und fünf Prozent der Bevölkerung an der Erkrankung. Frauen sind zwei bis fünfmal so stark betroffen wie Männer. Meistens tritt sich die Krankheit erstmals im jungen Erwachsenenalter auf. Aber auch Kinder und Jugendliche können erkranken.

Ursachen noch nicht klar

Obwohl es sich um keine seltene Krankheit handelt, sind die Ursachen noch nicht geklärt. Ein Ansatzpunkt ist, dass eine psychosomatische Grundlage vorliegen kann und anhaltender Stress und Überforderung eine Ursache sein könnten. In jedem Fall werden die Symptome durch Stress verstärkt.

Andere Möglichkeiten sind chronische Entzündungen des zentralen Nervensystems oder Stoffwechselstörungen.

Massnahmen bei Fibromyalgie

Wenn Sie unter Fibromyalgie leiden, gibt es verschiedene Massnahmen, die Sie ergreifen können, um Ihre Symptome zu lindern und Ihre Lebensqualität zu verbessern. Hier sind einige Empfehlungen:

Als erstes gilt: Konsultieren Sie einen Arzt, der auf Fibromyalgie spezialisiert ist, um eine genaue Diagnose zu erhalten und eine geeignete Behandlung zu planen.

Schmerzmanagement: Entwickeln Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt einen individuellen Schmerzmanagementplan. Dies kann die Verwendung von Schmerzmitteln, physikalischer Therapie, Massagen, Akupunktur oder anderen alternativen Behandlungen umfassen.

Bewegungstherapie: Regelmässige körperliche Aktivität kann dazu beitragen, Schmerzen zu reduzieren und die Beweglichkeit zu verbessern. Konsultieren Sie einen Physiotherapeuten oder einen spezialisierten Trainer, um ein geeignetes Übungsprogramm zu entwickeln. Auch leichtes Ausdauertraining wie Schwimmen oder Velofahren sind geeignet.

Mann im Wasser
Leichtes Ausdauertraining wie Schwimmen kann helfen, die Schmerzen zu reduzieren. - Pexels

Stressbewältigung: Lernen Sie Techniken zur Stressbewältigung, wie zum Beispiel Entspannungsübungen, Meditation oder Atemtechniken. Stress kann die Symptome von Fibromyalgie verschlimmern, daher ist es wichtig, Strategien zu erlernen, um damit umzugehen.

Schlafhygiene: Schaffen Sie eine ruhige und entspannende Schlafumgebung. Gehen Sie zu regelmässigen Zeiten ins Bett und stehen Sie morgens zur gleichen Zeit auf. Vermeiden Sie koffeinhaltige Getränke und elektronische Geräte vor dem Schlafengehen.

Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung kann dazu beitragen, Ihre allgemeine Gesundheit zu verbessern. Konsultieren Sie einen Ernährungsberater, um Empfehlungen für eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu erhalten.

Unterstützung suchen: Treten Sie einer Selbsthilfegruppe bei oder suchen Sie Online-Foren, um sich mit anderen Menschen auszutauschen, die ebenfalls unter Fibromyalgie leiden. Der Austausch von Erfahrungen und Informationen kann unterstützend sein und Ihnen helfen, mit der Erkrankung umzugehen.

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Kommentare

User #1529 (nicht angemeldet)

Häufig helfen Antidepressiva. Die Patienten glauben das aber meist nicht. Auch hier gilt ein bekannter kluger Satz von Dieter Bohlen...

User #1529 (nicht angemeldet)

Fibromyalgie reagiert praktisch nicht auf Kortison. Sie habe. wohl eher eine Polymyalgia rheumatica. Diese Krankheitsbilder sind aber stark unterschiedlich. Bei zweiterer sind Entzündungen im Blut messbar.

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