Kinderwunsch: Folsäure beugt Fehlbildungen vor
Wer schwanger werden will, sollte auf eine gute Versorgung mit Folsäure achten. So senkt man das Risiko seltener Fehlbildungen beim Kind. Wo steckt sie drin?
Das Wichtigste in Kürze
- Frauen mit Kinderwunsch oder am Schwangerschaftsbeginn sollten Folsäure zu sich nehmen.
- Folsäure senkt das Risiko von Fehlbildungen beim Kind.
- Sie ist enthalten in Tabletten oder als Vitamin in Blattgemüsen, Hülsenfrüchten und Eiern.
Frauen mit Kinderwunsch und im ersten Drittel der Schwangerschaft sollten täglich Folsäuretabletten zu sich nehmen. Das empfiehlt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR).
Konkret sollten es täglich 400 Mikrogramm des synthetisch hergestellten Vitamins sein. Das BfR begründet seine Empfehlung mit Studien, die zeigten, dass dadurch das Risiko von Neuralrohrdefekten beim Kind deutlich gesenkt werden könne.
Bei Kindern mit so einer Fehlbildung auf die Welt könnten sich Rückenmark und/oder Gehirn nicht normal entwickeln.
Gesundheitlich unbedenkliche Menge
Wenngleich viele Lebensmittel – zum Beispiel Speisesalz, Milchprodukte oder Müsli – teils mit Folsäure angereichert seien (der Vitaminzusatz ist auf den Verpackungen gekennzeichnet):
Für die Zeit, in der man versucht, schwanger zu werden, sowie im ersten Drittel der Schwangerschaft rät das Bundesinstitut, die Folsäure gezielt über Tabletten aufzunehmen.
Die für sie empfohlene Tagesdosis an Folsäure sei nach derzeitigem Kenntnisstand für die Frauen gesundheitlich unbedenklich. Tolerierbar seien bis zu 1000 Mikrogramm Folsäure am Tag – diese Grenze gibt die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA an.
Erst wenn man noch mehr Folsäure zu sich nimmt, steige das Risiko für unerwünschte gesundheitliche Effekte.
Erhöhter Folsäure-Bedarf hält an
Auch während der restlichen beiden Schwangerschaftsdrittel und der Stillzeit sei der Bedarf an Folsäure erhöht, schreibt das BfR.
Dann muss man allerdings nicht zwingend auf Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen, sondern kann zum Beispiel vermehrt auch zu entsprechend angereicherten Lebensmitteln greifen.
Folsäure kommt nicht natürlich in Lebensmitteln vor. Es handelt sich dabei um eine synthetisch hergestellte Form des Vitamins Folat.
Reich an Folat sind etwa Blattgemüse wie Spinat und Salate, Tomaten, Hülsenfrüchte, Nüsse, Orangen und Vollkornprodukte sowie Kartoffeln, Leber und Eier.
Wer davon genug auf den Tisch bringt, nimmt in der Regel schon genug Folat zu sich. Dann muss man sich nur vor und während einer Schwangerschaft Gedanken um zusätzliche Aufnahme von Folsäure machen.