ADHS: So äussert es sich im Erwachsenenalter
ADHS trifft auch Erwachsene. Die Symptome sind vielfältig, der Umgang damit steuerbar oder kreativ. Einige Betroffene sind beruflich sogar sehr erfolgreich.
Das Wichtigste in Kürze
- Nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene können an der Verhaltensstörung ADHS leiden.
- Die Kernsymptome von ADHS sind oft Ursache für Probleme im Alltag und im Beruf.
- Die gute Nachricht: Heute gibt es gute Behandlungsmöglichkeiten.
ADHS steht für Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung. Etwa fünfzehn Prozent der Kinder und Jugendlichen mit ADHS leidet auch im Erwachsenenalter noch an den Kernsymptomen, die für die Störung charakteristisch sind.
Dazu zählen unter anderen Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität.
Vielen Erwachsene mit ADHS fällt es schwer, ihren Alltag zu organisieren und sich und ihre Umwelt zu strukturieren.
Manchen fehlt Zeitgefühl. Termine werden verpasst oder das Bezahlen von Rechnungen vergessen. Im Beruf können sich Betroffene oft nicht beständig auf Aufgaben konzentrieren und haben Schwierigkeiten, Vorträgen oder Teamsitzungen zu folgen und längere Texte zu erfassen. Mitunter sind Arbeitsergebnisse unvollständig.
ADHS-Betroffene sind von einer starken inneren Unruhe getrieben. Manche haben einen starken Rededrang. Langes Sitzen, etwa auf Reisen oder in Warteräumen, ist Betroffenen unangenehm. Und Ruhesituationen werden teilweise mit Überaktivität, etwa Wippen mit den Füssen oder auf dem Stuhl, kompensiert.
Erst denken, dann handeln? Für Erwachsene mit ADHS gilt das oft genau anders herum. Vorschnelle verbale Äusserungen können Ärger im sozialen Kontext verursachen. Mitunter wird der Job voreilig gekündigt oder Beziehungen werden kurzfristig abgebrochen.
Die fehlende Impulskontrolle kann auch zu rücksichtslosem oder gefährlichem Verhalten im Strassenverkehr führen.
Strategien im Umgang mit ADHS: von Medikamenten bis zur Kreativindustrie
ADHS kann sich in vielen Symptomen äussern. Einige sind bekannter, andere indivdueller Art. So auch der Umgang damit:
Betroffene können ganz eigene Strategien entwickeln, um mit den Hauptsymptomen umzugehen. Das können beispielsweise Erinnerungshilfen oder das Einführen von Routinen sein.
Manche sind als kreative, unkonventionelle und unbequeme Typen, die sich nicht immer an Regeln halten, beruflich sehr erfolgreich – wenn sie ihre Nische finden, etwa in der Kreativszene.
ADHS kann zwar nicht geheilt, aber gut behandelt werden. Medikamente werden genau so eingesetzt wie beispielsweise Verhaltenstherapien. Ansprechpartner sind Fachärzte für Psychiatrie, Neurologie und Psychosomatik oder Psychotherapeuten. Die Unterstützung von Freunden und Familie ist wichtig.