Können Männer in die Wechseljahre kommen?
Bei Frauen sind die Wechseljahre ein grosses Thema. Aber wie sieht es eigentlich bei den Herren aus? Kommen Männer auch in die Wechseljahre?

Das Wichtigste in Kürze
- Männer sind grundsätzlich weniger von hormonellen Veränderungen betroffen als Frauen.
- Dennoch kann man auch bei ihnen von «Wechseljahren» sprechen, sagen manche Experten.
- Der Vergleich zur Menopause ist aber medizinisch nicht gleichwertig.
Die Wechseljahre bei Frauen treten meist zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr auf. Ausnahmen bestätigen die Regeln.
Begleitet wird diese Phase – auch Menopause genannt – von unterschiedlichen Symptomen. Plötzliche Hitzeschübe gehören dazu, genauso wie Nachtschweiss. Viele Frauen haben ausserdem mit Stimmungsschwankungen zu kämpfen. Schlafstörungen, vaginale Trockenheit oder Gewichtszunahme können ebenfalls auftreten.
Die «Menopause» gibt es nicht bei Männern
Und dann sind da natürlich noch die Menstruationszyklen, die immer unregelmässiger werden. Bis sie schliesslich ganz aufhören.
Mit dem Phänomen der Menopause haben Männer selbstverständlich nichts zu tun. Mitunter ist die Frage bezüglich der «männlichen Wechseljahre» auch deshalb strittig.
Und doch, ja, sagen manche Experten: Männer können auch eine Art von Wechseljahren erleben. Wenn sie sich auch im medizinischen Sinne von denen der Frauen unterscheiden.
Männer erleben die «Andropause»
Die Bezeichnung dieser Phase beim männlichen Geschlecht nennt sich «Klimakterium virile», der lateinische Begriff für «männliche Wechseljahre». Auch durchgesetzt hat sich das Wort «Andropause» (griechisch: «andros» für Mann bzw. männlich). Gekennzeichnet ist dieser Zeitabschnitt von einem allmählichen Rückgang des Testosteronspiegels.

Bei vielen Männern können die hormonellen Veränderungen bereits zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr auftreten. Und ähnlich wie bei Frauen kann dieser Umstand zu körperlichen und emotionalen Veränderungen führen.
Symptome der Andropause sind beispielsweise Unlust, Müdigkeit oder Schlafstörungen. Möglich sind auch Stimmungsschwankungen, ein Abfall der Muskelkraft und eine verminderte Libido. Klingt also in Ansätzen ganz ähnlich wie beim weiblichen Geschlecht.
Wenn dann noch Erektionsprobleme dazukommen, nagt das am Selbstbewusstsein. Von signifikantem Testosteronmangel sind allerdings nur wenige Männer betroffen. Bei Bedarf kann man sich entsprechende Präparate verschreiben lassen, sollte sich aber auch generell vom Arzt beraten und durchchecken lassen.
«Midlife Crisis» als Sinnkrise
Vielen Männern macht zu schaffen, dass das Gesellschaftsbild vom «starken Geschlecht» so nicht mehr ganz stimmig ist bei ihnen. Leicht gleitet man(n) da die in die vielzitierte «Midlife Crisis».

Verwunderlich ist das nicht, stehen in der «Mitte des Lebens» doch viele Veränderungen an: Die Kinder werden oder sind schon flügge. Dadurch rücken andere Dinge wie Freundschaften, Beziehungen oder Berufliches wieder mehr in den Mittelpunkt.
Das ist auch schön, ja. Trotzdem muss sich erstmal wieder eine Balance finden. Und dann noch der Wandel des eigenen Körpers…
Viele entdecken in diesem Lebensabschnitt Sport und Bewegung noch einmal neu für sich. Das kann auch helfen, den Testosteronhaushalt wieder ins Lot zu bringen.