Mit Preha stehen Chancen für ein gutes OP-Ergebnis besser
Rehabilitation kennen wir alle. Aber wissen Sie auch, was «Prehabilitation» ist?
Das Wichtigste in Kürze
- «Prehabilitation» bedeutet Vorbereitung: Muskelaufbau und Kreislaufförderung vor einer OP.
- Der Körper ist OP-resistenter und hat eine Kraftreserve, um sich danach besser zu erholen.
- Einsatzmöglichkeiten liegen im orthopädischen Bereich, aber auch bei Herz-OPs und anderen.
Durch eine gezielte Vorbereitung auf die OP lassen sich der Behandlungserfolg und der folgende Genesungsprozess positiv beeinflussen.
Fachleute sprechen in Anlehnung an die Reha nach der OP auch von der Preha, also der Prehabilitation.
Das heisst konkret: Mithilfe spezieller Trainingsprogramme für Muskulatur und Kreislauf sollen Patienten Kraft, Beweglichkeit und Ausdauer aufbauen.
Es gehe darum, dass man in eine OP nicht kalt starte, sondern gesteigert hineingehe, sagt der Orthopäde Roel van der Most, der die Effekte von Prehas in Studien untersucht hat.
Somit bekommt der Körper einen Vorsprung – nicht nur für den Eingriff selbst, sondern auch, um sich anschliessend schneller wieder zu erholen.
Die These «Survival of the fittest» bestätigt sich
Die Einsatzmöglichkeiten gehen weit über den orthopädischen Bereich hinaus.
Die Bandbreite reiche von herzchirurgischen Operationen über grosse Bauch- und Lungenoperationen bis zu Tumoreingriffen, sagt Prof. Wilhelm Bloch vom Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin an der Deutschen Sporthochschule Köln:
«Wir wissen, dass die Patienten, die fit sind, eher überleben als die, die nicht fit sind.»
Von einer Preha profitieren nicht nur die Patienten, sondern auch die beteiligten Ärztinnen und Ärzte. Bloch sagt: «Alle haben einen extrem hohen Benefit, weil die Wahrscheinlichkeit, dass das OP-Ergebnis gut wird, einfach höher ist.»