Mysterium Schlafwandeln - Was passiert im Körper?
Das Wichtigste in Kürze
- Etwa zwei bis drei Prozent der erwachsenen Menschen schlafwandeln regelmässig.
- Eine Heilung für das Schlafwandeln an sich gibt es nicht.
- Schlafwandler sollten niemals aufgeweckt werden.
Die Wissenschaft spricht vom Somnabulismus, der Volksmund von Mondsüchtigkeit. Schlafwandeln ist eine Störung, die Menschen seit Jahrhunderten fasziniert.
Bestimmte Trigger fördern das Schlafwandeln
Besonders häufig schlafwandeln Kinder und Jugendliche, bei denen sich das Gehirn noch entwickelt. Meist legt sich die Störung wieder, kann jedoch im Erwachsenenalter erneut aufflammen.
Bei anderen Menschen tritt sie erst später im Leben auf. Gerade dann ist es wichtig, ärztliche Hilfe zu suchen.
In einigen Fällen können krankhafte Gehirnveränderungen schuld sein, die unbedingt behandelt werden müssen. Meist gibt es jedoch bestimmte Triggerfaktoren wie Stress oder Schlafmangel.
Schlafwandelnde Menschen nicht wecken
In den meisten Fällen ist das Schlafwandeln völlig harmlos. Der oder die Betroffene geht eine Weile umher und kehrt dann von alleine ins Bett zurück.
Gefährlich wird es, wenn die Person im Schlaf bestimmte Tätigkeiten ausführt: Das Kleinschneiden von Gemüse mit einem Messer oder das Putzen der Wohnung.
Dazu kommt eine erhöhte Sturzgefahr auf Treppen, vom Balkon oder aus dem offenen Fenster.
Lebenspartner sollten die schlafende Person auf keinen Fall abrupt wecken. Das Erschrecken könnte dann zu Kurzschlusshandlungen führen.
Besser ist es, sie ganz sanft am Arm zurück zum Bett zu manövrieren, damit sie sich wieder hinlegt.
Triggerfaktoren erkennen und abstellen
Am besten führen Sie über längere Zeit ein Tagebuch. In diesem halten Sie die Ereignisse des Tages fest, Ihre Gefühle und wann Sie schlafwandeln (sofern Ihr Partner es mitbekommt).
Daraus können Sie schnell bestimmte Muster ableiten und sehen, welche Trigger das Schlafwandeln auslösen.
Treibt Sie nach stressigen Tagen am Arbeitsplatz nachts um, wird es vermutlich Zeit, einen neuen Job zu suchen.
Somnabulismus ist nicht heilbar
Das Schlafwandeln an sich kann nicht behandelt werden. Sie können jedoch mit Sicherheitsmassnahmen Risiken senken und sich selbst aufwecken.
Installieren Sie zum Beispiel eine Lampe mit Bewegungsmelder im Flur vor der Schlafzimmertür. Das helle Licht weckt Sie, wenn Sie nachts das Zimmer verlassen.
Ähnlich effektiv ist eine Glocke an der Türklinke oder eine auf Brusthöhe gespannte Schnur. Verriegeln Sie das Schlafzimmerfenster so, dass Sie es nicht selbst im Schlaf öffnen können.
Damit verhindern Sie, dass sich Ihr Unterbewusstsein einen anderen Ausgang sucht.