Schlaf nachholen – ist es möglich und ist es gesund?
Eine einzelne zu kurze Nacht lässt sich in der Regel wieder aufholen, doch dauerhafter Schlafmangel macht krank – und lässt den IQ sinken.
Das Wichtigste in Kürze
- Gesunde Erwachsene benötigen sieben bis acht Stunden Schlaf.
- Schlafmangel lässt sich zumindest teilweise wieder aufholen.
- Auf Dauer kann ein schlechter Schlafrhythmus der Gesundheit schaden.
Jeder hat es schon Mal erlebt: Unter der Woche wurde ein Abend mit Freunden oder ein Konzertbesuch zu lang und bereits nach vier bis fünf Stunden Schlaf klingelt der Wecker.
Die Arbeit wartet nicht. Dafür wird dann am Samstag gründlich ausgeschlafen und die Welt ist wieder in Ordnung. Doch bei diesem Lebensstil ist Vorsicht angebracht.
Zu viel Schlaf ist auch nicht gut
Schlafmangel ist ungesund, das weiss jeder. Forscher haben in einer Schlafstudie sogar festgestellt, dass fehlender Schlaf den IQ sinken lässt.
Nach mehreren Tagen Schlafmangel reagiert der Körper so schlapp wie mit 0,6 Promille Alkohol im Blut. Gerade am Arbeitsplatz kann dies schwere Konsequenzen haben.
Doch auch zu viel Schlaf schadet dem Körper. Wer 11 bis 12 Stunden schläft, fühlt sich anschliessend häufig wie gerädert. Die Schlafstudie aus Schweden machte sogar ein erhöhtes Sterberisiko für Langschläfer aus.
Es ist darum nicht unbedingt erforderlich, nach einer anstrengenden Woche mit zwei bis drei zu kurzen Nächten samstags 12 Stunden zu schlafen.
Meist regeneriert sich der Körper auch wieder, sobald er die üblichen sieben bis acht Stunden geschlafen hat.
Vorschlafen ist nur bedingt sinnvoll
Ein anderes beliebtes Rezept ist das Vorschlafen. Viele Menschen, die wissen, dass ihnen eine lange Nacht bevorsteht, schlafen tags zuvor auf Vorrat. Entweder bleiben sie länger im Bett oder legen ein Mittagsschläfchen ein.
Dies kann bei einmaligen Anlässen sinnvoll sein, da der Körper ausgeruhter in den langen Abend startet.
Doch ähnlich wie das Nachholen von Schlaf am Wochenende darf es keine Dauerlösung ein. Sonst droht die Gefahr, dass sich der gesamte Schlafrhythmus verschiebt und das normale Durchschlafen immer schwerer fällt.
Wechselhafter Schlafrhythmus macht krank
Eine Studie aus den USA hat sogar gezeigt, dass fehlender Schlafrhythmus dauerhaft zu gesundheitlichen Schäden führte. Dazu schickten die Forscher ihre Probanden zwei Wochen lang in ein Schlaflabor.
Eine Gruppe durfte am Wochenende ausschlafen, die andere musste wie an den Wochentagen früh aufstehen. Bei der Langschläfergruppe war anschliessend der Zuckerstoffwechsel durcheinander geraten, bei der Kontrollgruppe nicht.
Daraus lässt sich schliessen, dass einmaliger Schlafmangel durch ein einzelnes Event oder eine schlaflose Nacht wieder auszugleichen ist. Aber auf längere Sicht sollten normale Schlafzeiten und damit ein normaler Rhythmus eingehalten werden.