Supplemente: So wirkt Ashwagandha
Ashwagandha ist eine traditionelle Heilpflanze aus Indien und Afrika, die auch hierzulande immer häufiger in Supplementen Verwendung findet.
Das Wichtigste in Kürze
- Ashwagandha ist auch unter dem Namen Schlafbeere bekannt.
- Supplemente werden vor allem zur Verbesserung der Psyche verwendet.
Die in Indien und Afrika heimische Pflanze kennt viele Namen: Ashwagandha, Schlafbeere, indischer Ginseng, Winterkirsche oder ganz offiziell Withania somnifera. In Indien ist sie seit Langem Bestandteil der traditionellen Heilslehre Ayurveda. Der indische Name Ashwagandha bedeutet so viel wie Pferdegeruch. Im Westen wird ihre vielfältige Wirkung gerade erst entdeckt.
Mit Ashwagandha besser schlafen
In den letzten Jahren ist die Zahl der Schweizerinnen und Schweizer, die unter Schlafstörungen leiden, rasant gestiegen: Klagte laut Bundesamt für Statistik 2012 noch jeder Vierte über Schlafprobleme, war es 2022 schon jeder Dritte. Frauen schlafen dabei schlechter als Männer und ältere Menschen schlechter als junge Menschen.
Nicht jeder möchte bei Schlafstörungen gleich zu klassischen Schlafmitteln greifen, da diese in die Abhängigkeit führen können. Pflanzliche Supplemente stehen deswegen hoch im Kurs und gerade hier kann Ashwagandha punkten: Die Pflanze ist nicht umsonst als Schlafbeere bekannt. In ihrem botanischen Namen steckt das Wort somnifera, wörtlich übersetzt: schlaf bringend.
Weitere Anwendungsgebiete von Ashwagandha
Die beruhigende Wirkung der Heilpflanze kann auch für ähnliche psychische Probleme genutzt werden. Schliesslich gehen Schlafprobleme häufig mit Stress, Unruhe und Ängsten einher.
Supplemente in Form von Kapseln oder Tees können die Nerven beruhigen. Ebenso können Sie den Stress auflösen und einen besseren Schlaf fördern.
Manche Menschen nehmen Ashwagandha bei Konzentrationsschwäche ein oder um das Gedächtnis zu stärken. Dabei kann es jedoch höchstens unterstützend wirken, aber beispielsweise Gehirntraining nicht ersetzen.
Ashwagandha als Heilmittel für Frauen- und Männerprobleme
Die in Ashwagandha enthaltenen Wirkstoffe sollen sich positiv auf diverse weibliche Beschwerden in Zusammenhang mit der Periode auswirken.
In einer allerdings kleinen indischen Studie aus dem Jahr 2021 zeigte sich die Heilpflanze als effektiv bei Wechseljahresbeschwerden. Die Schlafbeere brachte den Hormonspiegel wieder in Schwung, wodurch sich körperliche und psychische Beschwerden verbesserten.
Auch bei Männern kann Ashwagandha eine positive Wirkung auf den Hormonhaushalt haben. Mehrere Studien (ebenfalls aus Indien, eine davon von Mohammad Kaleem Ahmad) machen dies deutlich. Sie zeigten, dass der regelmässige Konsum die Qualität und Motilität (Beweglichkeit) der männlichen Spermien verbesserte.
Dies hängt vermutlich damit zusammen, dass die Wirkstoffe die Produktion von Testosteron ankurbeln. Ob damit aber tatsächlich Unfruchtbarkeit kuriert werden kann, ist fraglich.
Supplemente: So wird Ashwagandha verwendet
Gut zu wissen: Der Ashwagandha-Strauch trägt zwar Beeren, doch diese sind giftig für den Menschen und nicht für den Verzehr geeignet. Stattdessen werden vor allem die Wurzeln genutzt. Aus diesen können die Wirkstoffe der Pflanze extrahiert werden, darunter die Alkaloide Somniferin und Withanin. Diese stecken hinter der schlaffördernden und entspannenden Wirkung der Pflanze.
Die Wurzelextrakte werden für wesentliche Konsumenten meist zu Supplementen in Form von Kapseln und Gels verarbeitet.
Eine andere Möglichkeit ist es, die Blätter der Pflanze als Tee aufzubrühen. Auch Teemischungen zur Stärkung der Nerven oder zur Beruhigung enthalten oft Ashwagandha.
Eine abendliche Tasse ist eine wunderbare Einschlafhilfe, vor allem wenn sie mit weiteren Ritualen verbunden wird: Trinken Sie den Tee, während Sie ein Tagebuch schreiben oder ganz bewusst entspannte Musik hören.
