Die beliebtesten Supplements in der Schweiz
Das Wichtigste in Kürze
- Rund 30 Prozent der Schweizer Bevölkerung nimmt mindestens ein Supplement.
- Bei Vitamin D besteht sogar eine kleine Überversorgung.
Im Schweizer Ernährungsbulletin 2023 gab das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) bekannt, dass rund 30 Prozent der Schweizer Bevölkerung regelmässig mindestens ein Nahrungsergänzungsmittel einnimmt.
Frauen sind dabei stärker vertreten als Männer, Städter stärker als Dorfbewohner. An der Studie nahmen insgesamt 1282 erwachsene Schweizerinnen und Schweizer teil.
Nehmen Sie Nahrungsergänzungsmittel ein?
Supplements: Spitzenreiter Vitamin C
Die Umfrage machte keine Unterschiede zwischen den einzelnen Vitaminen. Sie teilte die Supplemente lediglich in die Kategorien Vitamine, Mineralstoffe und Kombipräparate sowie Omega-3-Fettsäuren, pflanzliche Produkte, Probiotika und Präparate mit Proteinen und Aminosäuren ein.
Vitamine lagen dabei mit 26,6 Prozent an der Spitze vor Kombipräparaten aus Vitaminen und Mineralstoffen mit 23,9 Prozent.
In den Nachbarländern sieht es ähnlich aus: Laut Lebensmittelverband ist in Deutschland Vitamin C seit Jahren Spitzenreitern bei den Vitaminen: Im Jahr 2022 wurden 32,8 Millionen Packungen verkauft.
Vitamin C gilt als Allrounder, der sich ganz allgemein positiv auf das Immunsystem und Wohlbefinden auswirkt. Dabei lässt sich gerade hier der Bedarf über eine gesunde Ernährung mit frischem Obst und Gemüse decken.
An zweiter Stelle bei den Vitaminen folgt Vitamin D, das entweder pur oder kombiniert mit Vitamin A eingenommen wird. Vitamin D wird vom Körper selbst gebildet, wenn Sonnenstrahlen auf die Haut fallen.
Da jedoch im langen mitteleuropäischen Winter zu wenig Sonnenlicht die Haut erreicht, liegt bei vielen Menschen eine Unterversorgung vor.
Magnesium nicht nur für Sportlerinnen und Sportler
Bei den Mineralstoffen ist Magnesium der Spitzenreiter. Er ist vor allem für die Muskeln und die Nerven wichtig. Doch Magnesium fördert nicht nur die Regeneration nach dem Sport, es kann zum Beispiel auch die gefürchteten nächtlichen Wadenkrämpfe reduzieren.
Wertvoll für die körperliche Gesundheit ist Calcium. Calcium ist vor allem für gesunde Knochen und Zähne von Bedeutung. Ältere Menschen nehmen es häufig ein, um Osteoporose vorzubeugen.
Wachsender Markt für pflanzliche Supplements
Neben Vitaminen und Mineralstoffen spielen auch Omega-3-Fettsäuren und pflanzliche Produkte eine Rolle auf dem Schweizer Markt. Beide machen jeweils knapp zehn Prozent des Marktes aus.
Unter den pflanzlichen Produkten sind beispielsweise Phytoöstrogene sehr gefragt. Sie ähneln dem natürlichen Hormon Östrogen. Frauen nehmen sie als sanfte Alternative zur Hormonersatztherapie ein, um die typischen Symptome der Wechseljahre wie Hitzewallungen zu lindern.
Ein weiterer grosser Trend unter den pflanzlichen Produkten sind Algenpräparate wie Spirulina und Chlorella.
Sie sollen besonders viele Mineralstoffe enthalten und reich an Protein sein. Allerdings konnten sie bei Tests wenig überzeugen, wie unter anderem die Stiftung Warentest in Deutschland dokumentierte.
Bei einigen Supplements besteht Überversorgung
Die Umfrage des BLV ergab, dass die Nachfrage nach einigen beliebten Supplements wie Magnesium und Vitamin D in der Schweiz zu hoch sein könnte. So überschritt die eingenommene Dosis die empfohlene Tagesdosis bei vielen Teilnehmenden.
Eine Überdosis Magnesium kann abführend wirken und zu Magen-Darm-Beschwerden führen. Problematischer ist eine Überversorgung mit Vitamin D. Diese kann zu einer Hyperkalzämie führen, einem erhöhten Kalziumspiegel. Dieser wiederum kann in schweren Fällen die Nieren schädigen oder sogar Herzrhythmusstörungen auslösen.
Daher ist es immer ratsam, vorher einen Arzt zu konsultieren. Er kann entscheiden, welche Supplementmenge für Sie die richtige ist.