Natürliche Supplements: Was ist das?
Natürliche Supplements verzichten auf synthetische Zutaten und setzen dafür auf pflanzliche Inhaltsstoffe. Diese werden vom Körper besser aufgenommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Weltweit wurden 2021 rund sechs Milliarden US-Dollar mit Botanicals umgesetzt.
- In der Schweiz steigt die Nachfrage nach natürlichen Supplementen.
Der Begriff Botanicals wurde vor einigen Jahren zunächst in Zusammenhang mit der rasant wachsenden Nachfrage nach Gin bekannt: Dieser erhält mit pflanzlichen Zutaten seine ganz besonderen Aromen.
Tatsächlich umschreibt der Begriff aber alle Arten von pflanzlichen Stoffen, die weiterverarbeitet werden – darunter auch für natürliche Supplements.
Natürliche Supplements auf dem Vormarsch
Insgesamt haben natürliche Supplemente noch einen relativ kleinen Anteil am Markt der Nahrungsergänzungsmittel. Er wächst jedoch.
Laut einer Global-Headquarters-Studie zufolge wurden 2021 weltweit rund sechs Milliarden US-Dollar mit Botanicals umgesetzt. Bis 2030 wird mit einer jährlichen Wachstumsrate von sieben Prozent gerechnet.
Die Gründe dafür sind vielfältig. Ganz allgemein wächst die Nachfrage nach Nahrungsergänzungsmitteln seit Jahren. Die Menschen möchten gesünder leben und sich bewusster ernähren.
Dies führt dazu, dass sie zunehmend auf eine ausreichende Nährstoffversorgung achten. Dazu hat die Forschung in den letzten Jahren auf diesem Gebiet enorme Fortschritte gemacht.
Die sanfte Alternative
Supplements wurden bislang vor allem auf synthetischem Weg im Labor hergestellt. Bei sogenannten Botanicals werden die Nährstoffe dagegen aus natürlichen pflanzlichen Quellen gewonnen.
Sie haben den Vorteil, dass sie neben dem eigentlichen Nährstoff weitere sekundäre Pflanzenstoffe liefern.
Botanicals für mehr Nachhaltigkeit
Ein anderer Vorteil der Botanicals ist die von vielen als positiv empfundene Nachhaltigkeit: Die Nährstoffe werden schliesslich aus immer wieder nachwachsenden Pflanzen gewonnen. Allerdings sind die Anbauflächen begrenzt und die Extraktion ist aufwendiger. Dies treibt derzeit noch den Preis für natürliche Supplements in die Höhe.
Nicht zuletzt empfinden Nutzerinnen und Nutzer als beruhigend, dass Botanicals in der Regel ohne künstliche Füllstoffe und Aromen auskommen. Oft stammen die Zutaten sogar aus biologischem Anbau und sind entsprechend zertifiziert.
Welche natürlichen Supplements gibt es?
Zu den schon lange bekannten natürlichen Supplementen gehören unter anderem Gingko, Ginseng und Johanniskraut. Sie werden seit vielen Jahren gezüchtet, um daraus Tabletten, Kapseln und Tees mit gesundheitsfördernder Wirkung herzustellen.
In den letzten Jahren kamen viele exotische Früchte hinzu. Diese werden gerne als Superfoods beworben, wie die Aronia-Beere.
Auch Kräuter und Gewürze wie das in der indischen Küche beliebte Kurkuma (Gelbwurz) werden als natürliche Supplemente entdeckt. Ein noch recht junger Trend sind Algen wie Spirulina und Chlorella, die ebenfalls zu den Botanicals zählen.
Wegfall der Beschränkungen beflügelt Botanicals in der Schweiz
Ein Hindernis für Nahrungsergänzungsmittel im Allgemeinen und Botanicals im Besonderen waren über viele Jahre die sehr strikten Begrenzungen bei den Nährstoffmengen.
Doch im Sommer 2020 trat das Verordnungspaket STRETTO III in Kraft. Laut dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) sehen diese Verordnungen eine Harmonisierung des Schweizer Lebensmittelgesetzes mit EU-Vorschriften vor.
Dies bedeutet bei einigen Supplementen den vollständigen Wegfall der bisherigen Obergrenze. Bei anderen wurde diese nun wesentlich grosszügiger gefasst.
Lediglich bei einigen wenigen Nährstoffen wurden sie reduziert. Die erhöhte Dosierung macht Supplemente darum jetzt auch für den Schweizer Markt noch interessanter.