Unerfüllter Kinderwunsch
Viele Paare sehnen sich nach einem Kind, doch das erhoffte Glück will sich nicht einstellen. Die Gründe dafür können unterschiedlich sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei etwa 40 Prozent der Paare liegt eine körperliche Störung vor.
- Bei bis zu 15 Prozent der Paare liegen psychische Ursachen zugrunde.
- Immer häufiger spielt der moderne Lebensstil eine Rolle.
Für viele Paare ist der Lebensweg auch heute noch eindeutig: Zusammenziehen, heiraten, Kinder kriegen.
Stellt sich dann die erhoffte Schwangerschaft nicht ein, ist die seelische Belastung sehr gross. Oft führt sie sogar zum Zerbrechen der Beziehung.
Hormonelle Störungen bei der Frau
Weiblicher Unfruchtbarkeit liegen häufig hormonelle Störungen zugrunde. Dann reifen zum Beispiel nicht genug Eizellen heran oder die befruchtete Eizelle kann sich nicht in der Gebärmutterschleimhaut einnisten.
Ein weiterer nicht seltener Grund ist die Hyperprolaktinämie, ein erhöhter Spiegel des Hormons Prolaktin.
Dieses produziert nach der Geburt die Muttermilch und verhindert eine erneute Schwangerschaft, während sich der weibliche Körper noch erholt. Produziert der Körper auch ohne Stillzeit zu viel Prolaktin, bleibt der Eisprung aus.
Verminderte Spermienqualität des Mannes
Die Anzahl der gesunden Spermien geht bei Männern seit Jahren zurück.
Und die noch vorhandenen Spermien sind nicht mehr so beweglich wie früher. Entsprechend schwerer tun sie sich damit, eine Eizelle zu erreichen.
Häufig sind Umwelteinflüsse wie Bewegungsmangel und Übergewicht daran schuld. Sportler produzieren mehr und fittere Spermien.
Doch auch angeborene Beschwerden und hormonelle Ursachen wie das Klinefelter-Syndrom können die Spermien negativ beeinflussen.
Höheres Alter
In der westlichen Welt warten Frauen immer länger mit einer Schwangerschaft. Allerdings nimmt die Fruchtbarkeit bereits ab dem 30. Lebensjahr zunächst schleichend und ab dem 35. Lebensjahr rasant ab.
Eine moderne, aber nicht billige Lösung des Problems ist Social Freezing: Das Einfrieren junger gesunder Eizellen, die erst bei Bedarf mit Mitte oder Ende 30 wieder aufgetaut werden.
Lebensstilfaktoren
Rauchen, Alkohol trinken und Übergewicht führen zwar nicht direkt zu Unfruchtbarkeit, können die Fruchtbarkeit jedoch negativ beeinflussen.
So haben Studien gezeigt, dass die Wechseljahre bei Raucherinnen um bis zu drei Jahre früher einsetzen.
Dazu führen Nikotin und Alkohol zu Durchblutungsstörungen, die natürlich auch die Fortpflanzungsorgane betreffen.
Psychischer Stress
Je länger das Warten auf eine Schwangerschaft dauert, umso mehr stehen betroffene Paare unter Stress.
Eine US-Studie belegte, dass das Risiko für Unfruchtbarkeit bei gestressten Frauen doppelt so hoch war wie bei entspannten Frauen.
Natürlich ist es einfacher gesagt als getan, sich wieder «locker zu machen», doch Entspannungsübungen und sanfte Sportarten können dazu beitragen, den Erwartungsdruck zu reduzieren.