Unkreativ und uninspiriert? Kreativität lässt sich lernen
So mancher blickt mit Neid auf Freunde und Bekannte, die scheinbar vor Kreativität sprühen. Tatsächlich ist es eine Fähigkeit, die jeder lernen kann.
Das Wichtigste in Kürze
- Kreativität ist nur zum Teil angeboren.
- Mit den richtigen Strategien lässt sie Kreativität lernen.
- Kreativität ist in vielfältigen Lebenslagen hilfreich.
Die eine zaubert ständig neue überraschende Gerichte in der Küche, der anderen fallen immer wieder originelle tolle Geschenke ein. Die Dritte seufzt dann und wünscht sich, dass ihr ebenfalls Kreativität in die Wiege gelegt worden wäre.
Dabei steckt sie in jedem Menschen. Sie muss sich nur entfalten können.
Kreativität ist mehr als Talent
Sicher hat Mutter Natur bestimmte Gaben unterschiedlich verteilt. Schon im Kindesalter fertigen manche wunderschöne Bilder an, während andere nur Strichmännchen produzieren.
Doch Kreativität darf nicht mit künstlerischer Begabung verwechselt werden.
Das Wort leitet sich vom Lateinischen «creatio» ab und bedeutet, Neues schöpfen. Und kreative Ideen kann eigentlich jeder produzieren. Was den meisten Menschen weit mehr fehlt, als angeborenes Talent sind Freiräume und Zeit.
Die vier P von Mel Rhodes
Der amerikanische Erziehungswissenschaftler und Kreativforscher James Melvin (Mel) Rhodes ermittelte vier Grundbausteine, die Kreativität ausmachte.
Er fasste sie zu den «vier P» zusammen: Person (die Persönlichkeit), Prozess (Denkprozesse), Produkt (das Ergebnis), Press (Druck, der durch das Umfeld auf Menschen ausgeübt wird).
Den kreativen Prozess – Motivation, Denkvermögen, Kommunikation – hat jeder selbst in der Hand. Auch das Umfeld spielt eine wichtige Rolle: Können Sie sich frei entfalten und werden von anderen Menschen inspiriert und angeregt? Stehen Sie unter Druck, zum Beispiel vom Chef, unbedingt eine zündende Idee zu präsentieren?
Der Kreativität freien Lauf lassen
Im Berufsleben werden meist zwei Kreativtechniken eingesetzt: Das Brainstorming und das Mindmapping. Beide sind auf Teams ausgelegt. Wenn Sie jedoch alleine eine Idee produzieren müssen, helfen Ihnen diese Techniken nicht viel.
Dafür gibt es eine ganze Reihe allgemeiner Tipps, die den Geist befreien. Brechen Sie einmal aus Ihrer Routine aus.
Nehmen Sie das Tram zu einer Endstation, die Sie noch nie besucht haben. Gehen Sie einmal in einen ganz anderen Supermarkt zum Einkaufen. Schauen Sie einen Film aus einem exotischen Land.
Das bereichert Ihren Geist und führt zu neuen Perspektiven. Beides ist wichtig für die Kreativität.
Neugierde befeuert Motivation
Je mehr Neugier Sie auf neue Dinge und ungewöhnliche Erlebnisse entwickelt, umso stärker werden sie motiviert. Dadurch entwickeln Sie mehr Eigeninitiative und fangen an, kreative Lösungen für die unterschiedlichsten Dinge zu suchen.
Setzen Sie sich einfach mal auf den Balkon oder in den Park und tun Sie – nichts. Nach einer Weile wird Ihr Gehirn von alleine auf Trab kommen und ganz neue Gedanken produzieren.