Was tun, wenn die Pubertät zu früh einsetzt
Die Pubertät ist die Zeit, in der Kinder zu Erwachsenen heranreifen. Bei einigen setzt sie schon in sehr jungen Jahren ein. Wie kommt es dazu?
Das Wichtigste in Kürze
- Eine vorzeitige Pubertät hat häufig keinen Krankheitswert.
- In seltenen Fällen können Tumore eine vorzeitige Pubertät auslösen.
- Bei grossem Leidensdruck kann die vorzeitige Pubertät medikamentös gestoppt werden.
Die Pubertät ist ein individueller Prozess. Bei manchen Kindern setzt sie früh ein, bei anderen zeigen sich erst spät körperliche Veränderungen.
Mädchen entwickeln sich in der Regel etwas schneller als Jungen. Treten jedoch vor dem achten Lebensjahr Anzeichen der körperlichen Entwicklung bei Ihrer Tochter auf, spricht man von einer vorzeitigen Pubertät.
Bei Jungen ist dies der Fall, wenn Sie vor dem zehnten Lebensjahr Veränderungen feststellen.
Drei Formen der frühen Pubertät
Grundsätzlich unterscheidet man drei Formen der vorzeitigen Pubertät: Zentral ausgelöste verfrühte Pubertät, periphere verfrühte Pubertät und die unvollständige Pubertät
Erstgenannte Form der verfrühten Pubertät ist am häufigsten anzutreffen. Hierbei schüttet die Hirnanhangdrüse frühzeitig Geschlechtshormone aus.
Dies kann genetisch bedingt sein und hat keinen Krankheitswert. Die körperlichen Veränderungen gehen konform mit einer normalen Pubertät für ein Kind dieses Geschlechts. Sie setzten lediglich früher ein.
Die periphere verfrühte Pubertät kann im Zusammenhang mit einem Tumor oder einer anderen Anomalie stehen. Hierbei sind die Veränderung auffällig und manchmal nicht geschlechtsspezifisch, zum Beispiel Brustwachstum bei Jungen.
Bei der unvollständigen Pubertät zeigen sich nur einzelne Pubertätsanzeichen frühzeitig.
Vorzeitige Pubertät abklären
Wenn Sie ungewöhnlich früh Pubertätsanzeichen bei Ihrem Kind feststellen, ist zur Sicherheit ein Besuch beim Endokrinologen anzuraten. Dieser kann ernste Ursachen ausschliessen.
Handelt es sich um eine verfrühte Pubertät ohne Krankheitswert, muss diese nur gestoppt werden, wenn für das Kind psychischer Leidensdruck besteht. Manche Kinder entwickeln Selbstzweifel, wenn sie sich körperlich zu sehr von ihren Altersgenossen unterscheiden.
In diesem Fall kann der Pubertätsverlauf medikamentös verlangsamt werden.