Wechseljahre: Wie lange muss ich noch verhüten?

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Bern,

War diese Regelblutung wohl die letzte – oder kommt noch was? Diese Frage ist typisch für Frauen in Wechseljahren. Bei Verhütung gilt: auf Nummer sicher gehen.

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Augen auf bei der Wahl der Pille: Wer in den Wechseljahren mit dieser Methode verhüten will, verwendet besser ein östrogenfreies Präparat. - Annette Riedl/dpa/dpa-tmn

Das Wichtigste in Kürze

  • Als Wechseljahre bezeichnet man das langsame Ausklingen der Fruchtbarkeit der Frau.
  • Eine Schwangerschaft in dieser Zeit ist nicht per se ausgeschlossen.
  • Nach zwölf Monaten ohne Regelblutung kann frau in der Regel die Verhütung absetzen.

Aufsteigende Hitze, unruhige Nächte, Stimmungsschwankungen: Hinter den Wechseljahren steckt eine enorme Umstellung des Körpers.

«Der Grund für diese Veränderung ist die Endlichkeit der fruchtbaren Phase», sagt der Gynäkologe Klaus Doubek. Doch wann genau kann man sich sicher sein, dass die wirklich zu Ende ist – und es nicht doch zu einer ungewollten Schwangerschaft kommt?

Was passiert bei den Wechseljahren überhaupt im Körper?

Die Eibläschen in den Eierstöcken, von denen zuvor in jedem Zyklus eines herangereift ist, sind aufgebraucht.

Als Folge stellen die Eierstöcke die Produktion der weiblichen Geschlechtshormone nahezu komplett ein. Weil sie zuvor viele Prozesse im Körper beeinflusst haben, ergeben sich aus dem Hormonmangel viele Veränderungen, wie Klaus Doubek erklärt.

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Die Monatsblutung geht häufig mit Beschwerden einher. Und wenn sie aufhört mit den Wechseljahren, ist es nicht anders... - Pexels

Beginn und die Dauer der Wechseljahre sind dabei individuell. Etwa die Hälfte der Frauen hat ihre letzte Regelblutung mit knapp 52 Jahren.

«Zuvor erleben sie eine Phase der hormonellen Umstellung, die sich unter anderem durch Zyklusveränderungen – wie eine Verkürzung oder unregelmässige Blutungslängen – bemerkbar macht», sagt Doubek.

Übrigens: Liegt die letzte Menstruation mindestens zwölf Monate lang zurück, spricht man von der Menopause.

Welche Auswirkungen haben all diese hormonellen Umstellungen – auch auf das Sexleben?

In der Übergangsphase sind es die starken Schwankungen in der Hormonproduktion, die für Beschwerden sorgen können. Etwa für Schlafstörungen, Dünnhäutigkeit oder Stimmungsschwankungen.

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Können auch im Zusammenhang mit Wechseljahren auftreten: Schlafstörungen. - Pexels

«Zunehmender Östrogenmangel führt dann zu weiteren Symptomen wie Schweissausbrüchen, Hitzewallungen, Gelenkbeschwerden, Herzklopfen, trockener Scheide oder Beschwerden beim Geschlechtsverkehr», sagt Katrin Schaudig, Frauenärztin.

Immerhin: Laut Frauenarzt Dobek gibt es keine Belege dafür, dass die Sexualität durch die Hormonumstellung der Wechseljahre beeinträchtigt wird. Mit einer Ausnahme: die Scheidentrockenheit, die beim Sex durchaus unangenehm sein kann.

Diese lässt sich allerdings mit hyaloronsäurehaltigen Crèmes und Gelen gut behandeln. Reicht das nicht aus, gibt es auch Crèmes, Gele und Zäpfchen auf Basis von Östrogen. Sie müssen aber vom Arzt verordnet werden.

Wie lange muss ich noch verhüten?

«Solange Eizellen vorhanden sind, kann theoretisch noch eine Schwangerschaft eintreten», sagt Schaudig.

Und wenn nach monatelanger Pause doch wieder eine Blutung auftaucht? Dann bedeutet das laut Schaudig, dass im Eierstock doch wieder eine Eizelle «aus dem Dornröschen-Schlaf» erwacht ist. Es kann also wieder zu einem normalen Zyklus mit Eisprung kommen.

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Wann die letzte Regelblutung auftritt, ist von Frau zu Frau unterschiedlich. - Pexels

Solange also – wenn auch nur sporadisch – Blutungen auftreten, kommt man um Verhütung nicht herum. «Eine (Blut-)Untersuchungsmethode, um festzustellen, ob die Frau noch verhüten muss oder nicht, gibt es nicht», betont Schaudig.

Klaus Doubek nennt eine Faustformel, wann man aufhören kann: «In der Regel wird die Verhütung erst dann nicht mehr erforderlich, wenn zwölf Monate lang keine Regelblutung aufgetreten ist.»

Wie verhüte ich am besten?

Das bespricht man am besten mit dem Gynäkologen. Viele von ihnen haben dafür die Zusatz-Weiterbildung Sexualmedizin.

«Da in diesem Alter die Risiken für Thrombosen und Schlaganfälle höher sind als bei jungen Frauen, kommt die Einnahme der klassischen, kombinierten ‹Antibabypillen› oft nicht in Betracht», sagt Schaudig.

Nahezu risikofrei sind hingegen die östrogenfreie Antibabypille und hormonhaltige Spiralen. «Beide sind auch zur Vermeidung starker Regelblutungen hilfreich, die in dieser Lebensphase häufig auftreten.»

Weitere Methoden, die sich gut mit den Wechseljahren vertragen, sind Kupferspiralen oder -ketten sowie das Kondom.

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