Wenn sich alles dreht: Was Sie gegen Schwindel tun können
Schwindel trifft fast jeden Menschen ab und zu. Oft lässt sich das Problem mit einigen leichten Übungen wieder in den Griff bekommen.

Das Wichtigste in Kürze
- Bei Schwindel versagt das Gleichgewichtsorgan im Innenohr.
- Besonders häufig tritt Lagerungsschwindel auf.
- Ausgleichende Übungen fördern den Gleichgewichtssinn.
Sie bücken sich einmal kurz nach einem heruntergefallenen Gegenstand und beim Aufrichten wird Ihnen schwindlig.
Damit sind Sie nicht alleine. Bis zu 22 Prozent der Männer und sogar 36 Prozent der Frauen klagen gelegentlich über Schwindel.
Die Zahl der Betroffenen nimmt mit steigendem Alter stark zu.
Lagerungsschwindel ist Hauptursache
Da es verschiedene Formen von Schwindel gibt, sollten die Ursachen unbedingt ärztlich abgeklärt werden.
Die häufigste Form ist der sogenannte Lagerungsschwindel. Dieser ist auf Otolithen zurückzuführen, Kalziumkristalle, die sich in den Bogengängen des Gleichgewichtsorgans im Innenohr befinden.
Wenn sich diese bewegen, reizen sie die Sinneshaarzellen und irritieren das Gehirn.

Bis heute ist nicht geklärt, warum sich die Otolithen im Innenohr manchmal auf Wanderschaft begeben. Vermutet werden natürliche Alterungsprozesse.
Tritt der Schwindel nur unregelmässig auf, können körperliche Übungen helfen.
Mit dem Epley-Manöver gegen Lagerungsschwindel
Als besonders erfolgreich hat sich das sogenannte Epley-Manöver erwiesen. Setzen Sie sich aufrecht hin und drehen Sie den Kopf um 45° in die Richtung des betroffenen Ohrs.
Lassen Sie sich dann mit gedrehtem Kopf auf den Rücken sinken. Die Wirbelsäule ist dabei leicht überdehnt.

Drehen Sie den Kopf nun um 90° auf die andere Seite. Anschliessend drehen Sie den gesamten Körper ebenfalls um 90°, ehe Sie sich aufsetzen und nach vorne blicken.
Jede Position des Manövers muss 30 Sekunden lang gehalten werden. Eine ganz ähnliche Übung ist das Sémont-Manöver, bei dem Sie sich mit gedrehtem Kopf jeweils zu einer Seite sinken lassen.
Standfestigkeit trainieren
Zahlreiche Physiotherapeuten bieten heute ein gezieltes Gleichgewichtstraining an. Haben Sie die Übungen erst einmal verinnerlicht, könne Sie sie auch alleine zu Hause durchführen.
Ein Klassiker ist der Ein-Bein-Stand, bei dem Sie ein Bein gewinkelt anheben und auf einem Bein balancieren. Auch Ausfallschritte sind eine gute Trainingsmöglichkeit.

Bauen Sie kleine Übungen in den Alltag ein. Balancieren Sie beim Zähneputzen im Bad oder beim Abwasch in der Küche auf den Zehenspitzen.
Gehen Sie spazieren, versuchen Sie, in einer geraden Linie zu gehen, bei der Sie die Füsse voreinander setzen. Markierungen auf Gehwegen oder die Fugen zwischen Pflastersteinen können Ihnen dabei als Richtschnur dienen.