WHO prangert Alkoholkonsum an
Die Welt trinkt weniger Alkohol, doch der Rückgang ist laut WHO zu langsam.
Die Menschen trinken weltweit weniger Alkohol, aber der Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht die Entwicklung viel zu langsam. Das Ziel, den Konsum bis zum Jahr 2030 um 20 Prozent gegenüber dem Jahr 2010 zu senken, könne so nicht erreicht werden. Dies berichtete die WHO am Dienstag in Genf.
Weltweit sank der Pro-Kopf-Konsum laut WHO von 5,7 Litern reinem Alkohol im Jahr 2010 auf 5,5 Liter Alkohol im Jahr 2019. Die WHO fordert, die Länder müssten mehr tun, damit weniger getrunken werde. Das gehe zum Beispiel mit Werbeverboten und Verkaufseinschränkungen sowie über hohe Preise.
«Es gibt keinen risikofreien Alkoholkonsum»
Die WHO macht auch keine Aussage dazu, wie viel Alkohol unproblematisch wäre. «Es gibt keinen risikofreien Alkoholkonsum», sagte Vladimir Poznyak, Leiter der zuständigen WHO-Abteilung. Es komme aber auch auf die Umstände an. Ein Glas Wein in der Freizeit könne ein geringes Risiko bedeuten.
Aber bei jemandem, der eine komplizierte Maschine bedienen muss, kann es ein hohes sein. Sein Ratschlag: «Weniger ist mehr.» Jeden Tag zwei Gläser Wein oder zwei Flaschen Bier, das sei zu viel.
Alkoholkonsum bei Jugendlichen und Todesfälle
Unter den 15- bis 19-Jährigen hätten weltweit 22 Prozent getrunken, so die WHO. Im Jahr 2019 habe Alkoholkonsum 2,6 Millionen Todesfälle verursacht. 209 Millionen Menschen seien alkoholabhängig gewesen.
Weitere knapp 200 Millionen hätten zumindest einen problematischen Alkoholkonsum gehabt. Wegen der Covid-Pandemie hätten neuere Daten als von 2019 nicht zuverlässig ausgewertet werden können, sagte Poznyak.