Wie hygienisch sind Einweghandschuhe im Alltag?
Im medizinischen Bereich kommen sie zur Verhinderung von Infektionen zum Einsatz. Doch im Alltag helfen sie kaum.
Das Wichtigste in Kürze
- Einweghandschuhe sind, was der Name sagt: Handschuhe zur Einmalnutzung.
- Längeres Tragen führt zu Schweissbildung, Hautirritationen und sogar Entzündungen.
- Die beste Hygienemassnahme im Alltag ist: regelmässiges und gründliches Händewaschen.
Erst das Poulet putzen, dann Salat schnippeln und anschliessend die Kartoffeln schälen: Dabei Einweghandschuhe zu tragen, um Keimen keine Chance zu lassen, ergibt keinen Sinn. Stattdessen sollten Sie auf gründliches Händewaschen setzen.
Denn über Plastik- oder Einweghandschuhe können Erreger genauso übertragen werden, wie über den direkten Hautkontakt. Darauf weist Irit Nachtigall, Expertin für Infektiologie, hin.
Zudem haften Bakterien an Kunststoffen besser als an menschlicher Haut – sie können sich hier also über einen längeren Zeitraum ansammeln und so von A nach B getragen werden. Etwa vom rohen Poulet zum Salat.
Gar nicht so hygienisch: Schweiss
Der eigentliche Gedanke hinter den Einweghandschuhen sei, der Name sagt es schon, sie nach jedem Kontakt zu wechseln.
Im Alltag oder im Umgang mit Lebensmitteln sind sie laut Nachtigall aber aus Hygienesicht ohnehin unnötig. Regelmässiges und gründliches Händewaschen oder die Desinfektion der Hände bieten guten Schutz.
Und das ist auch besser für die Haut. Denn unter dem Plastik der Handschuhe kann sie nicht gut atmen.
Die Folge: Schweiss. Es entsteht ein feuchtes Klima in den Handschuhen. Das kann die Haut auf Dauer schädigen und zu Hautirritationen und Entzündungen führen.