Wie Meditation gelingt und Sie zum Positiven verändert

Laura Martin
Laura Martin

Bern,

Früher dachte man bei Meditation an Yogis in abgelegenen Bergregionen. Heute ist bekannt: Das Ganze ist kein Humbug und tut gut. So klappt der Einstieg.

Ältere Frau meditiert
Meditation können dazu beitragen, Schlafströungen zu minimieren. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Meditation versetzt den Körper in einen entspannten Zustand.
  • Sie ist eine bewährte Methode zur Stressbewältigung.
  • Meditationsformen gibt es viele, hier entscheiden die speziellen Vorlieben.

Einst als esoterische Praxis belächelt, hat sich Meditation hierzulande mittlerweile durchgesetzt. Was hat sich verändert?

Wirkung bewiesen, Ansehen gesteigert

Nun, erstens ist Meditation nicht mehr nur etwas für Gurus oder Mönche. Das hat auch damit zu tun, dass sich die Wissenschaft mehr damit auseinandergesetzt und ihren Nutzen bestätigt hat. Damit ist auch ihr Ansehen gestiegen. So hat eine US-amerikanische Studie 2015 gezeigt, dass Meditieren den Alterungsprozess des Gehirns verlangsamen kann.

Forschende des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig sowie die Forschungsgruppe Soziale Neurowissenschaften der Max-Planck-Gesellschaft in Berlin haben herausgefunden: Meditation kann Langzeitstress verringern. Das konnten die Wissenschaftler 2021 mithilfe von Haaranalysen belegen.

Frau meditiert auf Schreibtisch
In Ruhe auf dem Schreibtisch meditieren - warum nicht, wenn man's kann? - Depositphotos

Zweitens ist der Zugang zu Meditation easy geworden. Nicht unbedingt die Umsetzung, aber der Anfang, die «Kontaktaufnahme». Einfach deshalb, weil sie allgegenwärtig ist. Heute meditieren Hipster im Café um die Ecke und Mütter in der U-Bahn.

Das Bild von Meditation ist dadurch schlicht ein anderes geworden. Statt stundenlang im Lotussitz im Kerzenschein zu verharren, lässt sich jetzt mit dem Handy im Schoss zur Ruhe kommen. Es gibt nämlich auch zahlreiche Apps zu dem Thema.

Wie schon erwähnt, hat Meditation nachgewiesene positive Auswirkungen auf die Gesundheit. Stress und Angst können abnehmen, die Konzentration kann zunehmen. Es heisst sogar, dass unser Immunsystem davon profitieren kann.

Ausserdem kann sie ein tieferes Verständnis für uns selbst und unsere Umwelt fördern. Uns mehr ins Hier und Jetzt verorten.

Zugang ist eine persönliche Entscheidung

Jetzt bleibt die Frage: Wie möchte ich mich dem Ganzen annähern? Denn die Auswahlmöglichkeiten sind vielfältig. Da wären Meditationskurse, die ausschliesslich aufs Meditieren ausgelegt sind. Wer Yoga in einem Studio praktiziert, kam vielleicht ohnehin schon mit dem Thema in Berührung: Manche Lehrer meditieren gerne zum Ausklang einer Stunde.

Frau und Mann meditieren.
In welcher Umgang und Konstellation man meditiert, ist eine persönliche Entscheidung. - Depositphotos

Oder aber möchte man sich allein, im stillen Kämmerlein, erstmals damit auseinandersetzen? Das Internet ist voll von Videos, in der Anfänger an das Thema herangeführt werden. Ähnlich verhält es sich mit entsprechenden Apps, in der in vorgetragenen Texten eine Einweisung und Anleitung zum Meditieren erfolgt.

Der Weg zum erfolgreichen Einstieg

Starten sollte man mit kurzen Sitzungen. Empfehlenswert für Anfänger sind kleinere Meditationseinheiten von etwa fünf bis zehn Minuten täglich. So gewöhnt man sich langsam an die Praxis.

Meditation am Wasser
Gerade zu Beginn ist ein ruhiger Ort empfehlenswert, um den Geist entspannen zu lassen. - Depositphotos

Ja, es gibt Menschen, die können im grössten Tumult meditieren. Gerade zu Beginn ist ein ruhiger Ort ohne Ablenkungen aber schon besser. Das kann ein speziell eingerichteter Raum oder einfach ein entspannter Bereich im eigenen Zuhause sein.

Bewusstes Atmen spielt eine elementare Rolle beim Meditieren. Es geht darum, sich auf den Atem zu fokussieren, um den Geist zu beruhigen. Achten Sie darauf, konzentriert ein- und auszuatmen und lassen Sie störende Gedanken einfach vorbeiziehen.

Meditationsmethoden gibt es viele: Achtsamkeitsmeditation, geführte Meditation oder transzendentale Meditation. Hier heisst es: Experimentieren und herausfinden, was einem am meisten sagt.

Und, ganz wichtig zum Schluss: Geduld und Dranbleiben! Denn die Vorteile der Meditation zeigen sich oft erst mit regelmässiger Praxis.

Kommentare

User #5561 (nicht angemeldet)

Mit den Füssen auf dem Tisch? Das geht schon mal gar nicht.

User #9099 (nicht angemeldet)

Sie schreiben: "Bewusstes Atmen spielt eine elementare Rolle beim Meditieren. Es geht darum, sich auf den Atem zu fokussieren, um den Geist zu beruhigen. Achten Sie darauf, konzentriert ein- und auszuatmen..." Die Kontrolle des Atems bringt etwas Beruhigung, aber immer nur bis zu einem gewissen Punkt. Aus meiner über 50-jährigen Erfahrung als TM-Meditierender und 45 jähriger Erfahrung als Meditationslehrer kann ich sagen, dass KONZENTRATION den Geist an der OBERFLÄCHE des bewussten Denkens festhält. Auf feineren Ebenen ist Konzentration schlicht nicht möglich. Darum ist es sehr schwer, auch die feinste Ebene des Denkens zu überschreiten und reines Bewusstsein (Transzendenz, Samadhi usw.) zu erfahren, wenn man den Geist an der Oberfläche konzentriert. Und in der Tat sind Leute, die konzentrative Atemtechniken ausgeübt haben, so ziemlich die einzigen, die es etwas schwerer haben und ein oder zwei Tage länger brauchen um Transzendenz zu erfahren, wenn sie erlernen, wie man da mit einer effektiven Technik auch leicht und mühelos hinkommen kann. Unsere jahrzehntelange alltägliche Erfahrung zeigt somit, dass es nicht erforderlich ist, sich auf den Atem zu konzentrieren, um Transzendenz zu erfahren.

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