Ist Glukosesirup das Gleiche wie Zucker?
Wer sich freut, in der Zutatenliste von verarbeiteten Produkten keinen Zucker zu finden, denkt vielleicht: Prima! Aber steht da vielleicht Glukosesirup?
Das Wichtigste in Kürze
- Industrielle Lebensmitteln enthalten oft Glukosesirup statt Zucker.
- Denn: Der Sirup ist preiswert, schützt vor Ausrocknen und hält Gebäck und Süsses weich.
- Doch: Glukosesirup setzt sich aus Zuckerbausteinen aus Weizen- oder Maisstärke zusammen.
- Informationen zum Zuckergehalt eines Lebensmittels finden sich in der Nährwerttabelle.
Damit verarbeitete Lebensmittel süss schmecken, kommt in der industriellen Produktion sehr häufig Glukosesirup statt Zucker zum Einsatz.
Das liegt nicht nur daran, dass er eine sehr preiswerte Zutat ist. Die Lebensmittelindustrie nutzt auch andere Eigenschaften des Sirups für ihre Produkte.
So kann Glukosesirup das Austrocknen von Gebäck oder die Bildung unerwünschter Zuckerkristalle in Eis verhindern. Der Sirup hält auch Kuchen und Süsswaren weich.
Zuckerbausteine aus aufgespaltener Stärke
Glukosesirup stammt meist aus Weizen- oder Maisstärke. Um ihn herzustellen, wird die Stärke in ihre Zuckerbausteine aufgespalten, erläutert Andrea Danitschek, Ernährungsexpertin.
Diese Bausteine aus Glukosemolekülen bilden den Hauptbestandteil des Sirups. Er kann unterschiedlich stark süss schmecken. Das hängt davon ab, wie sehr die Stärke in ihre Bausteine aufgespalten ist.
Der Sirup kann auch geringe Mengen anderer Zuckerarten wie Fruktose enthalten. Liegt deren Anteil über fünf Prozent, müsse der Sirup als «Glukose-Fruktose-Sirup» bezeichnet werden. Besteht mehr als die Hälfte des Sirups aus Fruktose, heisst er «Fruktose-Glukose-Sirup».
Danitschek empfiehlt, auf die Zutatenlisten zu achten. Glukosesirup und andere Zucker seien in vielen verarbeiteten Produkten zu finden. Wer wissen will, wie viel Zucker in Lebensmitteln steckt, sollte auf die Nährwerttabelle schauen