Wie viele warme Gerichte am Tag sind gesund?
In vielen Haushalten wird mindestens einmal am Tag warmes Essen aufgetischt. Aber warum eigentlich? Und braucht man das wirklich? Eine Expertin klärt auf.
Das Wichtigste in Kürze
- Ob warm oder kalt ist für die Nahrungsaufnahme eher sekundär.
- Relevant ist vielmehr die gesunde Zusammensetzung der Gerichte.
- Die Ernährungsberaterin Monika Bischof empfiehlt zur Orientierung die «Teller-Regel».
Eine warme Mahlzeit muss sein, so denken viele Menschen. Doch zu welcher Tageszeit esse ich sie am besten – mittags oder abends? Und ist es schlimm, wenn es mal nur kaltes Essen gibt?
Monika Bischoff ist Ernährungsberaterin im Krankenhaus Barmherzige Brüder in München. Sie erklärt, warum es weder auf die Temperatur des Gerichts ankommt noch auf die Uhrzeit der Nahrungsaufnahme.
Frage: Wirkt es sich auf die Gesundheit aus, wenn man seltener oder häufiger als einmal pro Tag warm isst?
Monika Bischoff: Für die Zubereitung einer warmen Mahlzeit wird bei bestimmten Zubereitungsarten viel Fett benötigt. Das macht sich in den Kalorien bemerkbar. Deshalb empfiehlt man nur eine warme Mahlzeit am Tag.
Zudem muss der Körper die warmen Mahlzeiten für die Verarbeitung nicht mehr erwärmen. Es lässt sich vermuten, dass bei der Verdauung der Speisen so weniger Energie aufgewendet werden muss.
Wer jetzt auf die Idee kommt, eiskaltes Wasser zu trinken, um mehr Kalorien zu verbrennen: So hoch ist die Energieaufwendung dafür nicht, dass man deshalb mehr essen könnte.
Natürlich ist es auch möglich, bei kalten Mahlzeiten viel Energie aufzunehmen – zum Beispiel, wenn man dick Butter auf seine Brote schmiert. Darum kann man nicht sagen, was generell gesünder oder ungesünder ist.
Es kommt immer auf die Zusammensetzung der Gerichte an – unabhängig davon, ob sie kalt oder warm sind.
Frage: Was macht eine gesunde Mahlzeit aus?
Bischoff: Für die Zusammensetzung gesunder Mahlzeiten kann man sich an der Teller-Regel orientieren:
Auf der Hälfte des Tellers sollte Salat oder Gemüse liegen.
Ein Viertel sollte Eiweiss-Beilage sein, zum Beispiel Hülsenfrüchte oder Fisch, ein Viertel Kohlenhydrat-Beilage, zum Beispiel Kartoffeln oder Vollkornnudeln.
Hochwertiges Fett sollte man dabei nur sparsam einsetzen. Gesunde Zubereitungsarten, bei denen nur wenig bis gar kein Fett notwendig ist, sind Schmoren und Dämpfen. Nährstoffe und Vitamine bleiben dabei trotzdem erhalten.
Wichtig ist, dass die Mahlzeiten abwechslungsreich und so bunt wie möglich sind – am besten regional und saisonal orientiert. Und immer abgestimmt auf die eigenen Bedürfnisse. Grundsätzlich gilt: alles in Massen.
Frage: Zu welcher Tageszeit ist eine warme Mahlzeit am bekömmlichsten für den Körper?
Bischoff: Die Bekömmlichkeit ist bei jeder Person unterschiedlich. Darum gibt es auch nicht die eine richtige Tageszeit für eine warme Mahlzeit.