Spieglein, Spieglein an der Wand ... Ständige Kontrolle im Spiegel tut uns nicht gut. Wieso wir Abstand von unserem eigenen Spiegelbild nehmen sollten.
frau spiegel
Der Blick in den Spiegel ist nicht immer ein erfreuliches Erlebnis. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Nicht alle Menschen mögen den Anblick des eigenen Spiegelbilds.
  • Wenn wir zu oft unseren Körper im Spiegel kontrollieren, tut das uns nicht gut.
  • Erfahren Sie hier, wieso Sie damit aufhören sollten.
Ad

Unser Spiegelbild lauert überall. Ob in der Shoppingmeile im Schaufenster, in der Umkleidekabine von Modegeschäften oder in der Scheibe vorbeifahrender Trams oder Züge.

Sind auch Sie Opfer des ständigen «Körper-Checks»? Haben Sie eine Waage, die Sie täglich nutzen oder gar «Fortschrittsfotos» in Ihren Handyfotos?

Das sogenannte «Body Checking», also das übermässige Kontrollieren Ihres Aussehens und Ihres Körpers, ist schädlich für die mentale Gesundheit. Es kann vor allem den Weg zur Genesung von Essstörungen blockieren.

«Body Checking»: Ein verborgener Feind

Das zwanghafte Überwachen, Verfolgen der Form, des Gewichts oder der Grösse Ihres Körpers kann ein ständiger Begleiter sein. Wahrscheinlich nehmen Sie dabei vor allem bestimmte Körperteile wie Po, Beine oder Bauch ins Visier.

Unsere Gesellschaft, die vor allem der schlanken Figur einer Frau huldigt, tut von einer Essstörung Betroffenen keinen Gefallen. Die sozialen Medien spielen in der Wahrnehmung unseres Körperbilds eine riesige Rolle.

frau spiegel
Der Bezug zur Realität geht beim Blick in den Spiegel schnell verloren. Frauen haben das Gefühl, nicht genug einem Körperideal zu entsprechen. - Depositphotos

Dabei geht oft vergessen, dass jeder Körper anders auf Ernährungsweisen reagiert. Es kommt auf den eigenen Stoffwechsel an, wie oft wir uns bewegen und ist auch genetisch bedingt.

Gefangen im eigenen Spiegelbild

Warum beobachten wir unseren eigenen Körper eigentlich so genau? Wieso kann man damit nicht einfach aufhören? Häufig liegt der Wunsch zugrunde, Kontrolle über den eigenen Körper zu haben.

Man möchte sicherstellen, dass man «auf Kurs» bleibt mit der eigenen Diät oder dem Trainingsprogramm. Doch das Body Checking erweist sich als zweischneidiges Schwert: Es soll uns eigentlich besser fühlen lassen, bewirkt aber oft das Gegenteil.

frau spiegel
Das Spiegelbild begleitet uns überall hin und kann überall ungewünschte Reaktionen auslösen. - Depositphotos

Der Blick in den Spiegel kann zu Scham-, Schuld- und Angstgefühlen führen, wenn wir mit unserem Aussehen unzufrieden sind. Diese Gefühle verstärken die Vorstellung, dass etwas mit uns nicht stimmt.

Vom Spiegelbild zur Realität

Wie können Sie nun aufhören, Ihren Körper ständig zu überprüfen? Zunächst einmal ist es wichtig, Ihr Verhalten zu erkennen und sich bewusst dafür zu entscheiden, es nicht weiter auszuüben. Löschen Sie Fortschrittsfotos von Ihrem Handy oder werfen Sie Ihre Waage weg.

frau spiegel
Versuchen Sie sich so zu akzeptieren wie Sie sind und lächeln Sie sich selbst zu. Der Kontrollblick in den Spiegel schadet nur. - Unsplash

Ausserdem sollten Sie soziale Medien entrümpeln – entfolgen Sie Konten, die unrealistische Körperbilder propagieren oder Essensbeschränkungen fördern. Und schliesslich: Versuchen Sie eine Haltung der «Körperneutralität» einzunehmen – respektieren und pflegen Sie Ihren Körper ungeachtet seines Aussehens.

Versuchen Sie also Abstand zu diesem Verhalten zu gewinnen und nehmen Sie sich an der Nase: Es ändert wenig an Ihrem Leben, wie hoch die Zahl auf Ihrer Waage ist.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Spiegel