5 Strategien für einen besseren Umgang mit Nervensägen
Jeder kennt sie: Nervige Menschen am Arbeitsplatz oder im Bekanntenkreis. Wir können uns ihnen oft nicht entziehen, aber einen besseren Umgang lernen.
Das Wichtigste in Kürze
- Schwierige Menschen, die uns stressen und nerven, können überall vorkommen.
- Nicht immer kann man sie ignorieren, dann muss man einen Umgang mit ihnen lernen.
- Grenzen setzen, Distanz reinbringen oder konstruktives Feedback sind drei Möglichkeiten.
Schwierige Menschen gibt es überall – ob im persönlichen Umfeld, im Freundeskreis oder unter Arbeitskollegen. Sie nerven uns mit ihrem Verhalten und führen nicht selten zu Stress und Konflikten.
In vielen Bereichen können wir diesen Nervensägen nicht ausweichen. Zum Beispiel am Arbeitsplatz oder wenn die beste Freundin einen neuen Partner hat, der tierisch anstrengend ist.
Statt sich ständig aufzuregen, ist deshalb die bessere Strategie, einen angenehmeren Umgang mit ihnen zu finden. Dieser setzt sich aus verschiedenen Strategien zusammen.
Strategie 1: Grenzen setzen
Eine der wichtigsten Strategien im Umgang mit schwierigen Menschen ist das Setzen von Grenzen. Machen Sie deutlich, was Sie tolerieren und was nicht.
Dies kann sowohl verbal als auch durch entsprechendes Verhalten erfolgen. Kommunizieren Sie Ihre Erwartungen und Bedürfnisse klar, um Missverständnissen vorzubeugen.
Und: nehmen Sie nicht an, dass die Nervensäge gewisse Dinge doch eigentlich wissen müsste, zum Beispiel, dass Sie heute keine Zeit für ein Meeting haben. Formulieren Sie Ihre Grenzen ganz klar und wenn nötig auch mehrmals.
Beispiele für das Setzen von Grenzen können sein:
Sagen Sie deutlich, dass Sie keine unsachliche Kritik akzeptieren.
Erklären Sie, dass Sie nicht ständig für andere verfügbar sein können und dass auch Ihre Zeit wertvoll ist.
Bestehen Sie darauf, respektvoll behandelt zu werden und gehen Sie auf Provokationen nicht ein.
Grenzen setzen bedeutet jedoch nicht, aggressiv oder unhöflich zu sein. Bleiben Sie dabei immer respektvoll und sachlich. Durch emotionale Antworten giesst man oftmals unnötig Öl ins Feuer. Bleiben Sie ruhig und gelassen, tragen Sie nicht noch zusätzlich zum Konflikt bei.
Strategie 2: Aus der Distanz betrachten und Empathie entwickeln
Versuchen Sie, die Situation aus einer gewissen Distanz zu betrachten und nach möglichen Gründen für das Verhalten der betreffenden Person zu suchen. Vielleicht steckt eine persönliche Krise dahinter oder sie hat einfach einen schlechten Tag.
Entwickeln Sie Empathie und versuchen Sie, die Perspektive des anderen einzunehmen.
Wenn man in einen Konflikt verwickelt ist oder einen die andere Person zur Weissglut treibt, ist diese Strategie meist schwierig umzusetzen.
Wenn Sie in Meditation geübt sind, kann es dann helfen, sich in einer Meditation in die andere Person zu versetzen oder die Situation von aussen zu betrachten.
Sie können die Situation auch aufschreiben, so als würden Sie ein Drehbuch schreiben. Sie und die Nervensäge sind die Hauptakteure: Beschreiben Sie, wie sich die andere Person verhält anhand konkreter Situation. Nun erfinden Sie mit viel Fantasie Gründe, weshalb die andere Person sich so benimmt. Erfinden Sie eine verrückte Geschichte dazu.
Jedes Mal, wenn die Person Sie im echten Leben wieder nervt, denken Sie an die Geschichte, die Sie für Ihn erfunden haben. Sie können die neuen Erlebnisse als weitere Episode in Ihrem Drehbuch verwenden.
Statt sich zu ärgern, werden Sie nun ab dem Verhalten der anderen Person einfach lachen.
Strategie 3: Konstruktives Feedback geben
Statt sich über das Verhalten der schwierigen Person zu ärgern, können Sie konstruktives Feedback geben. Sprechen Sie offen und ehrlich darüber, wie Sie sich fühlen und welche Auswirkungen das Verhalten auf Sie hat.
Versuchen Sie dabei, nicht anklagend oder wertend zu sein, sondern vermeiden Sie auch passive-aggressive Bemerkungen.
Achten Sie darauf, dass Sie mit Ich-Botschaften kommunizieren: Statt: «Du bist so egoistisch und agierst immer zu deinem Vorteil!», sagen Sie lieber: «Ich habe das Gefühl, dass meine Bedürfnisse oder Fähigkeiten in diesem Projekt manchmal zu kurz kommen. Könnten wir gemeinsam daran arbeiten, mehr aufeinander einzugehen?»«
Strategie 4: Entscheiden Sie, ob der Umgang mit der schwierigen Person es wert ist
Natürlich ist es super, wenn Sie einen guten Umgang mit der Nervensäge finden. In manchen Fällen mag es sinnvoll sein, den Kontakt zu einer schwierigen Person abzubrechen oder zumindest zu reduzieren.
Überlegen Sie, ob der emotionale Aufwand, den der Umgang mit dieser Person erfordert, gerechtfertigt ist und ob sich die Beziehung wirklich positiv entwickeln kann. Manchmal ist es besser, sich von toxischen Personen zu entfernen, um das eigene Wohlbefinden zu schützen.
Strategie 5: Nutzen Sie professionelle Hilfe und Trainingsprogramme
Wenn Sie der schwierigen Person nicht ausweichen können und alle Strategien nichts nützen, kann es sinnvoll sein, sich professionelle Hilfe zu holen. Manche Firmen bieten interne Coachings an, auch Mediation kann hilfreich sein.
Nicht alle schwierigen Personen wollen sich aber auf eine Verbesserung der Beziehung einlassen. Oder wenn eine Person im Freundeskreis enorm nervt, werden Sie mit dieser wohl kaum zu einem Coach gehen. Aber Sie können Hilfe für sich selber in Anspruch nehmen.
Psychologen und Coaches können zum Beispiel dabei unterstützen, die eigenen Kommunikationsfähigkeiten zu verbessern. Auch lernen Sie so weitere Strategien, die helfen, Grenzen zu setzen und das nervige Verhalten nicht persönlich zu nehmen.
