Deshalb ist Rechtsschutz im Alter so wichtig
Rechtsschutz: Welche rechtlichen Probleme tauchen im Alter vermehrt auf und wie kann ich mich am besten schützen?
Das Wichtigste in Kürze
- Mit der Pensionierung tauchen neue rechtlichen Fragen auf.
- Die richtige Rechtsschutzversicherung kann helfen, die Lücken zu füllen.
Mit Erreichen des Rentenalters ändern sich auch viele andere Aspekte im Leben. Die freigewordene Zeit benutzen viele Rentner für all die Dinge, die während der Erwerbstätigkeit zu kurz kamen: Ausflüge im In- und Ausland, Hobbies, Unterhalt eines allfälligen Eigenheims, Zeit mit Enkelkindern. Nicht bei allen gestaltet sich der Lebensabschnitt aber so einfach und es kommt zu finanziellen oder gar gesundheitlichen Sorgen.
In dieser neuen Lebensphase tauchen neue rechtliche Fragen. So entstehen vor der Pensionierung die häufigsten Streitigkeiten im Zusammenhang mit der Arbeit, dem Mietrecht, mit Verkehr oder Verträgen. Für Pensionierte fallen die arbeitsrechtlichen Probleme dann meist weg.
Dafür kommen Fragen rund um die finanzielle Vorsorge, wie AHV (Alters- und Hinterlassenenversicherung), Ergänzungsleistungen oder BVG (berufliche Vorsorge) hinzu. Später gegebenenfalls auch Fragen rund um den Eintritt oder den Aufenthalt in einem Alters- oder Pflegeheim.
Was sind die häufigsten Rechtsprobleme im Alter?
Häufig treten Probleme auf, wenn Ergänzungsleistungen gekürzt oder nicht gewährt werden. Auch die Auslegung von Reglementen und die Höhe der Auszahlungen beim Bezug von BVG-Leistungen führt oft zu Streitigkeiten.
Lebt man in einem Pflegeheim, kann es zu Differenzen kommen. Dies, wenn beispielsweise bezahlte Sonderleistungen nicht erbracht werden oder während eines Umbaus Lärm und ein kleineres Zimmer tolerieren soll.
Natürlich können nach wie vor auch Streitigkeiten in den meisten anderen Lebensbereichen entstehen, allenfalls mit einem anderen Hintergrund.
Unter anderem, wenn der Hausarzt eine Fahrunfähigkeit attestiert, bei Überarztung oder wenn man Opfer eines Betrugsversuchs wie Enkeltrick oder Telefonverkäufe wird.
Informationsstellen zu Rechtsschutz bieten Hilfe
Es gibt viele Informationsstellen für Rentner, Heimbewohnende oder Pflegebedürftige. Wichtig ist neben der Aufklärung aber auch eine Absicherung möglicher Kosten eines Rechtsstreits.
Hier hilft ein Rechtsschutz mit den entsprechenden Deckungen. Dazu gehört das Vertragsrecht, welches bei privaten Pflegeeinrichtungen eine Rolle spielt, sowie das Sozialversicherungsrecht in Bezug auf AHV und BVG. Auch das Patientenrecht, das Eigentumsrecht im Falle von Haus- oder Stockwerkeigentum und das Verkehrsrecht sollten abgedeckt sein.
Dabei ist wichtig, dass die Versicherung Krankheiten und Behinderungen abdeckt, die bereits bestanden haben, bevor man die Versicherung abgeschlossen hat.
Was viele nicht wissen: Die meisten Versicherungen übernehmen Kosten nur, wenn die der Streitigkeit zugrunde liegende Krankheit, Unfallfolge oder Behinderung während der Versicherungsdauer entstand.
Ein Beispiel aus der Praxis
Ein anschauliches Beispiel: Sie beziehen IV (Invalidenversicherung) und erhalten aufgrund einer Krankheit eine Rente. Nach einigen Jahren erhalten Sie eine Verfügung der IV und ihre Leistungen werden eingeschränkt.
In einem solchen Fall unterstützt sie eine Rechtsschutzversicherung. Sie übernimmt die Kosten der Streitigkeit mit der IV, notfalls auch vor Gericht inklusive Anwalt.
Dies aber nur, wenn der gewählte Rechtsschutz auch Streitigkeiten deckt, die aus einer vorbestehenden Krankheit/Unfallfolge/Behinderung entstanden sind.
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Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit Emilia Rechtsschutz.