Dieser Rechtsschutz ist sinnvoll
Je mehr Leistungen im Rechtsschutz enthalten sind, umso teurer wird die Police. Doch längst nicht alle Leistungen sind für jeden Versicherungsnehmer sinnvoll.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz gibt es die Privat- und die Verkehrsrechtsschutzversicherung.
- Innerhalb der Privatrechtsschutzversicherung gibt es verschiedene Stufen.
Die meisten Versicherungsnehmer entscheiden sich für ein Kombi-Paket, das die Privat- und Verkehrsrechtsschutzversicherung umfasst. Letztere ist aber nicht in allen nötig.
Wer täglich mit dem Auto ins Zentrum pendelt, hat ein grösseres Risiko, in einen Verkehrsunfall verwickelt zu werden. Als jemand, der im Homeoffice arbeitet. Auch bei der Privatrechtsschutzversicherung lohnen sich nicht alle Zusatzangebote.
Rechtsschutz rund um Wohnen
Andere Elemente können zusätzlich gewählt werden. Der Mieter-Rechtsschutz ist beispielsweise nur interessant für Personen, die zur Miete wohnen. Sie können sich auf diese Weise gegen Konflikte mit dem Vermieter absichern.
Wer jedoch in der eigenen abbezahlten Immobilie wohnt, der braucht diese Police nicht. Für diese Menschen kommt dagegen entsprechender Rechtsschutz für Eigentümer infrage. Dieser schützt nicht nur bei Problemen mit einem Nachbarn, sondern auch beim Konflikt mit der Gemeinde.
Rechtsschutz rund um den Arbeitsplatz
Ein Arbeitnehmer-Rechtsschutz ist wiederum nur für Menschen interessant, die angestellt in einer Firma arbeiten. Sie sind geschützt, wenn sie sich gegen eine ungerechtfertigte Abmahnung oder Kündigung wehren wollen.
Für Studierende, Selbstständige oder Pensionäre sind diese Versicherung dagegen uninteressant.
Ein Selbstständiger, der wiederum andere Menschen als Mitarbeitende angestellt hat, sollte dagegen eine geschäftliche Rechtsschutzversicherung abschliessen. Diese schützt ihn vor den finanziellen Folgen einer gerichtlichen Auseinandersetzung.
Eine Rechtsschutzversicherung erhalten Sie beispielsweise bei Emilia, AXA Schweiz, Generali und vielen weiteren Versicherern.
Weitere sinnvolle Leistungen
Bei vielen anderen Leistungen lohnt es sich, ins Kleingedruckte zu schauen. Oft sind sie in der allgemeinen Privatrechtsschutzversicherung enthalten, manchmal aber auch nicht. Wichtig ist zum Beispiel das Konsumenten- und Vertragsrecht.
Dieses schützt bei Auseinandersetzungen mit privaten und gewerblichen Verkäufern online und offline.
Die Zürich Versicherung bietet zum Beispiel eine Privatrechtsschutzversicherung an.
Überhaupt ist Schutz vor Betrügereien im Internet wichtig. Hier gibt es oft Konflikte mit der Bank, zum Beispiel, wenn Cyberkriminelle Geld vom Konto gestohlen haben. Weigert sich die Bank, das Geld zu erstatten, kann sie dank Rechtsschutz dazu gezwungen werden.
Ebenfalls wichtig ist das Patientenrecht, das bei ärztlichen Fehlern greift. Kann einem Arzt im Spital ein Behandlungsfehler oder eine falsche Beratung nachgewiesen werden, ist eine Klage auf Schadenersatz möglich. Dieses kann auch greifen, wenn die Krankenversicherung nicht für bestimmte Leistungen aufkommen will.
Auch hier gilt, dass jeder für sich bestimmen kann und soll, welche dieser zusätzlichen Leistungen gewünscht sind. Der kerngesunde Computerfreak wird sich eher vor Cyberkriminellen fürchten und die ältere Dame mit Vorerkrankungen vor Behandlungsfehlern.
Beratungs-Rechtsschutzversicherung
In einigen wenigen Fällen kann ein zusätzlicher Rechtsschutz für Beratungen sinnvoll. Zwar bieten Versicherungen kostenlose Beratungen an, doch diese sind oft zeitlich begrenzt. Wer aber beispielsweise ein Testament für eine umfangreiche Erbschaft aufsetzen oder ein Unternehmen gründen will, hat weit höheren Beratungsbedarf.
Diese Zusatzpolice schützt dann vor hohen Kosten durch weitere und längere Beratungsgespräche, bis alle Fragen ausführlich beantwortet wurde.